Die Gnade des HERRN währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind bei denen, die seinen Bund halten.
Psalm 103,17-18
Schon wieder einmal kommt der Psalm 103 – das Hohelied der Barmherzigkeit – als Losungstext mir vor die Augen. David wird nicht müde aufzuzählen, was Gott an barmherzigen Gaben für ihn und für uns alle bereit hält. Und er weiß auch, warum Gott so viel Barmherzigkeit an uns übt. Gott weiß, dass wir nur klein wie ein Staubkorn sind, und Gott weiß auch, dass wir absolute Sünder sind. Und gerade deshalb hat er so viel Erbarmen mit uns. Er weiß, „das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ (1. Mose 8,21) Doch wir dürfen immer wieder zu ihm kommen, und seine Gnade nimmt uns wieder auf.
Es ist nicht nur eine einmalige, sondern eine immer fortwährende Gnade, die Gott mir schenkt. Ich bin immer wieder in der Bredouille. Ich bringe mich immer wieder selbst hinein – mit meinem Dickkopf, mit meiner Besserwisserei, mit meiner Ungeduld.
Doch die Gnade des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das kann kein Mensch sich vorstellen, wie lang diese Zeitspanne ist – eben unendlich. Nicht so vergänglich wie wir – nicht wie eine Blume, die nach kurzem Blühen wieder verwelkt und vergeht.
Und die Verheißung gilt allen, „die seinen Bund halten“ – geht das denn nach all dem, was ich soeben geschrieben habe? Ja, denn die Gnade ist größer als alle Schuld. Voraussetzung ist, dass ich immer wieder zu Gott gehe und seine Gnade erbitte. Und es macht mich froh, dass ich wissen darf: Ich bin von Gott geliebt, ich bin angenommen, ich darf seine Gnade in Anspruch nehmen.
Danke, Gott.