Isaak – erhofft, geliebt, beinahe geopfert

Quelle: https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1102016021

Isaak – erhofft, geliebt, beinahe geopfert

Die folgende Andacht habe ich teilweise der Zeitschrift „für heute“ entnommen.

Isaak war, wie wir heute früh gehört haben, der spätgeborene Sohn von Abraham und Sara. Mit 90 Jahren hat Sara ihn bekommen. Abraham war zu diesem Zeitpunkt bereits 100 Jahre alt.

Man muss sich das mal bildlich vorstellen – da geht eine Mutter mit ihrem Sohn an der Hand spazieren…und die Leute würden denken, es ist die Großmutter oder gar die Urgroßmutter. Schulanfang mit 96 bzw. 106 Jahren auszurichten ist auch keine Aussicht, bei der man ins Schwärmen geraten würde.

Zum Glück tickten die Menschen damals anders als wir heute.

Isaak war das Wunderkind – das Kind, das geboren wurde, als es nach menschlichem Ermessen nicht mehr möglich war. Sein Name bedeutet „Lachen“, das haben wir bereits erfahren. Der Name wird bereits innerbiblisch mit der Wurzel „lachen“ auf verschiedene Weise in Verbindung gebracht. In 1. Mose 17,17 ist es Abraham, der ungläubig lacht, als Gott ihm ankündigt, seine Frau Sara werde einen Sohn gebären.

In 1. Mose 18,12 ist es Sara, die lacht, als sie hört, wie Abraham von einem der drei Gottesboten angekündigt wird, dass sie binnen eines Jahres einen Sohn empfangen wird. Sie dachte „Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch Liebeslust erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann!“

Und als Isaak endlich geboren wird, meint Sara: „Gott ließ mich lachen; jeder, der davon hört, wird mir zulachen.“ Das Lachen wird hier wieder zunächst auf Sara bezogen, dann aber auch auf diejenigen, die vom Wunder dieser Geburt hören werden.

Eigentlich müsste Isaak doch gar nicht mehr aus dem Lachen herauskommen, meint man. Doch dem ist gar nicht so.

Als Spätgeborener ist er mit Sicherheit von seiner Mutter maßlos verwöhnt, vielleicht auch verhätschelt worden. Natürlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten, denn sie waren Nomaden – nicht Sesshafte, ständig unterwegs.

Von seinem großen Halbbruder – Ismael – wurde er drangsaliert, was schließlich dazu führte, dass Hagar und ihr Sohn ausgewiesen wurden. Wir kennen die Geschichte.

Und schließlich – der schlimmste Alptraum. Sein eigener Vater nahm ihn eines Tages an die Hand und führte ihn auf einen Berg. Angeblich mit dem Ziel, Gott ein Opfer zu bringen. Abraham war schweigsam, das kann ich mir vorstellen. Sollte doch das Opfer Isaak sein. Dieser hatte keine Ahnung, was sein Vater mit ihm vorhatte. Und auf Isaaks Frage „Wo ist denn das Opfertier?“ gab Abraham nur eine ausweichende Antwort.

Auf dem Berg angekommen, fesselte Abraham seinen Sohn und legte ihn auf einen Stein, der als Opfertisch dienen sollte. Erst jetzt muss Isaak begriffen haben, was da passierte. Ich kann mir vorstellen, dass es ein Schock für ihn gewesen sein muss. Sein eigener Vater – sein Mörder…

Ein Engel Gottes griff im letzten Moment ein, erklärte Abraham die Probe und bestätigte ihm und seinen Nachkommen ewigen Segen.

Doch dieses Erlebnis hat Isaak mit Sicherheit geprägt, und sein Verhältnis zum Vater war von Stund an nie mehr dasselbe.

Doch zu seiner Mutter Sara hatte er ein inniges Verhältnis, und das zeigte sich ganz stark in der Trauer, die er an den Tag legte, als sie 127jährig starb. Er selbst war da schon 37 Jahre alt, also ein gestandener Mann. Allerdings war er noch nicht verheiratet. Heute würden wir wahrscheinlich sagen: Er hing seiner Mutter am Rockzipfel, war ein Muttersöhnchen, lebte im Hotel Mama.

Und wie es dann so geht – ein Mann sucht sich manchmal einen Mutterersatz in seiner Partnerin. Vielleicht ist es auch bei Isaak so gewesen.

Nach dem Tod seiner Frau Sara schickte Abraham seinen ältesten Diener in seine Heimat in die Gegend von Haran, um für Isaak eine Frau zu suchen. Vor der Stadt angekommen bat der Knecht Gott um ein Zeichen, welche Frau für Isaak bestimmt sei.

Die Frau, die ihm und seinen Kamelen zu trinken geben werde, soll die Auserwählte sein. Bevor er seine Bitte zu Ende sprechen konnte, erschien Rebekka, eine Enkelin von Nahor, dem Bruder Abrahams, und tat wie gebeten. Sie und ihre Eltern erklärten sich mit der Heirat einverstanden, und Rebekka zog mit dem Knecht zurück nach Kanaan.

Isaak war 40 Jahre alt, als er Rebekka heiratete. Bevor Abraham starb, setzte er Isaak zum alleinigen Erben ein und schickte die Söhne seiner Nebenfrauen mit Geschenken fort.

Und dann gab es eine Hungersnot. Und genau wie sein Vater Abraham verließ er das Land, in dem er sesshaft geworden war, und ging in ein fremdes Land. Und genau wie sein Vater Abraham gab er seine Frau als seine Schwester aus, weil er befürchtete, umgebracht zu werden, wenn nämlich jemand seine Frau zu sich nehmen wollte.

Doch anders als bei seinem Vater wurde diese Lüge aufgedeckt, bevor ein anderer Mann Rebekka nehmen konnte. Und er hatte einen Gönner – Abimelech, den König des Landes, der ein Gesetz erließ, dass niemand Isaak oder seine Frau etwas antun durfte.

Isaak wurde reich in diesem fremden Land, denn seine Ernte war viel besser als die der Einheimischen. Das erregte den Neid seiner Nachbarn, und sie schütteten seine Brunnen zu, um ihm zu schaden.

Daraufhin bat der König ihn, das Land zu verlassen, weil er zu mächtig geworden war. Und wieder einmal musste Isaak alles zusammenpacken, was ihm gehörte – und da er sehr reich geworden war, war es nicht wenig, was er zusammenpacken musste.

Nach einigen Irrwegen und weiteren Angriffen seiner ehemaligen Nachbarn kam er dann in Beerscheba an und konnte sich dort endlich niederlassen.

Und schließlich kam es zu einer Aussöhnung mit dem König Abimelech und zu einem Friedensvertrag…endlich kehrte Ruhe ein. Endlich konnte der mehrfache Flüchtling Isaak mit Frau und seinen beiden Söhnen Jakob und Esau daran denken, einen bleibenden Wohnsitz zu errichten. Er war bereits alt, als er endlich diesen Ort fand. Das sollte uns Mut machen Gott genauso wie Isaak zu vertrauen.

Wir singen das Lied 342 aus dem EmK-Gesangbuch „Gott, ich suche dich“

Wir beten:
Danke, Vater, dass du das Leben in der Hand hast. Danke, dass deine Pläne größer sind als wir es uns vorstellen können. Danke, dass wir in jeder Lebenslage auf dich vertrauen dürfen. Vergib uns, wo wir das vergessen. Sei und bleibe bei uns und habe Dank dafür. Amen.

Zum Segen stehen wir auf:

Der HERR sei vor dir und führe dich.
Er sei neben dir und begleite dich.
Er sei hinter dir und beschirme dich.
Er sei unter dir und halte dich.
Der HERR sei über dir mit seiner Gnade.
Er leuchte dir mit seinem Licht.
Er durchdringe dich mit seinem Geist.
Er umfange dich mit seiner Liebe,
auf dass du dich ganz in ihm geborgen weißt
und den Weg zu ihm findest.
Der HERR schenke dir Frieden und Heil,
Freude zu allem Tun,
die Fülle seines Segens an jedem deiner Tage
und auf allen deinen Wegen. Amen.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.