Sara – die Frau an Abrahams Seite

Quelle: https://www.churchofjesuschrist.org/manual/old-testament-stories/chapter-9-abraham-and-the-sacrifice-of-isaac?lang=fra

Sara – die Frau an Abrahams Seite

Zu dieser Andacht habe ich das Buch von Sue und Larry Richards „Alle Frauen der Bibel“ vom Brunnen-Verlag genutzt.

Es heißt so schön: Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau. Und wer von Abraham spricht, kann die Frau an seiner Seite nicht unbeachtet lassen.

Egal nach welchen Kriterien: Sara spielt in der Bibel eine wesentliche Rolle, und zwar sowohl historisch als auch symbolisch betrachtet. Sara war jedoch auch ein Mensch aus Fleisch und Blut, eine stolze und leidenschaftliche Frau, eine Frau mit Charakter und Überzeugungen. Schauen wir uns an, wie Sara als Frau war, mit all ihren Stärken und Schwächen.

Wenn Gott zu Abraham sagte: „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein!“, so trifft das auch auf seine Frau Sara zu. Sie war die Halbschwester Abrahams, sie hatten einen gemeinsamen Vater, Terach, aber verschiedene Mütter.

Sie heirateten noch in Ur, und als Abraham und Sara nach Gottes Weisung ihre Heimat verließen, war Abraham 75 und Sara 65 Jahre alt. Sara muss Abraham sehr geliebt haben. Und sie muss eine gottesfürchtige Frau gewesen sein.

Es gibt zwar keine Aufzeichnungen über einen direkten, intensiven Kontakt zwischen Sara und Gott, aber aus dem Bericht im 1. Buch Mose geht sehr klar hervor, dass die Beziehung zwischen Sara und Abraham innig und vertraut war.

Es lässt sich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass Abraham mit seiner Frau darüber sprach, wie er Gott immer besser kennen lernte und sein Glaube an Gott sich stetig weiterentwickelte.

Und Sara wusste von der Verheißung, dass die Nachkommen beider ein riesiges Volk werden sollten. Doch fand sie es lächerlich, diese Vorstellung, denn sie hatte die Jahre bereits hinter sich gelassen, in denen eine Frau schwanger werden konnte.

Allerdings muss sie auch noch mit 65 Jahren eine sehr schöne, attraktive Frau gewesen sein, denn Abraham hatte Angst, dass er in der Fremde getötet würde, damit die Männer an seine Frau herankommen. Deshalb gab er sie als seine Schwester aus – und das war ja auch nur halb gelogen.

Mancher mag darüber spekulieren, dass Sara ihrem Mann gegenüber große Feindseligkeit empfunden haben muss, weil er sie im Grunde den Ägyptern als Konkubine überließ, um seine eigene Haut zu retten.

Aber vielleicht hat sie ihn einfach so sehr geliebt, dass sie aus Liebe zu ihm tat, was er verlangte. Und so geriet sie auch wirklich in den Harem des Pharaos von Ägypten und später in den Harem des Königs Abimelech. Allerdings wurde dieser krank, und im Traum erfuhr er, dass Sara nicht die Schwester, sondern die Frau Abrahams war.

In der Bibel steht nämlich: In der Nacht aber kam Gott im Traum zu Abimelech und sagte: „Du musst sterben, weil du diese Frau genommen hast. Sie ist verheiratet und gehört einem anderen.“

Deshalb machte Abimelech Abraham schwere Vorwürfe, weil er wegen seiner Lüge große Schuld auf sich geladen hatte. Alles nachzulesen in 1. Mose 20. Die Bibel liest sich manchmal spannender als ein Kriminalroman.

Saras Schönheit und der Reichtum Abrahams – das war keine Garantie für ein kummer- und sorgenfreies Leben. Sie hatte ihre Heimat verlassen, alle Annehmlichkeiten hinter sich gebracht, um den Rest ihres Lebens als Nomadin umherzuziehen. Sie hatten zwar großen Reichtum, aber das, was Sara sich am sehnlichsten wünschte, blieb ihr versagt.

Mehr als alles andere wünschte sie sich ein Kind. Noch dazu in einer Zeit, in der sich die Lebenserfüllung, der ganze Zweck des Lebens einer Frau, nur über das Kinderkriegen definierte. Kinder galten als der größte Segen – Kinderlosigkeit war ein Fluch.

Und Sara wagte es nicht, sich auf die Zusage Gottes zu verlassen, sie meinte nachhelfen zu müssen. Und so hat sie sich durch ihre Sklavin Hagar zu einem Sohn verhelfen lassen.

Doch sie wurde nicht glücklich mit dieser Lösung. Ganz offensichtlich hatte sie keine innere Beziehung zu diesem Sohn. Jedes Mal, wenn Sara Ismael, den Sohn Hagars, ansah, muss sie an ihre eigene Unfähigkeit erinnert worden sein, einen Erben zur Welt zu bringen. Dazu kam noch die Verachtung ihrer Sklavin, die so schnell schwanger geworden war.

Wie innerlich zerrissen sie dabei war und wie sehr sie sich selbst dabei verletzte, wird daran deutlich, wie sie Hagar später behandelte – die Rivalin, die sie selbst eingesetzt hatte. Wir erinnern uns an die Geschichte der Hagar.

Als dann doch im Alter von neunzig Jahren der Sohn Isaak geboren wurde, mussten sie beide, Abraham und Sara, lachen. Isaak bedeutet auch „Lachen“. Und Gott ist gut. Denn er ließ Sara noch 37 Jahre weiterleben, und sie durfte sehen, wie Isaak zum Mann heranwuchs.

Doch diese unermessliche Freude, einen leiblichen Sohn zu haben, hat ihren traurigen Höhepunkt darin gefunden, dass die Sklavin und ihr Sohn fortgejagt wurden. Hier hatte Sara null Mitgefühl. Offensichtlich war Sara nicht nur liebevoll gegenüber Mann und Sohn, sondern auch hart in der Durchsetzung ihrer Ziele.

Abraham ist dem Konflikt ausgewichen und hat Hagar ganz der Willkür von Sara überlassen. Ihr war Hagar nur ein Instrument, nicht eine Person, und sie hat niemals den Namen Hagars ausgesprochen oder sie direkt angesprochen. Sara hat die Situation vollkommen kontrolliert und Abraham gesagt, was er zu tun und zu lassen hat.

Und in der Geschichte zwischen den beiden Frauen spielte Sara die Rolle der Fronvögte Pharaos, die man sich aus den Schilderungen der Sklaverei ausmalen kann: mehr Arbeit, weniger Essen, wenig Schlaf, keine freie Zeit, Demütigung und Züchtigung…Sara ließ nichts aus.

Im Alter von 127 Jahren ist Sara dann gestorben. Abraham trauerte um sie und hielt die Totenklage. Dann ging er von der Toten weg, setzte sich zu den Hetitern im Tor und sagte zu ihnen: „Ich bin ein Fremder und habe nur Gastrecht bei euch. Verkauft mir ein Stück Land als Grabstätte für meine Familie, damit ich dort meine Frau zur letzten Ruhe betten kann!“

Und der Hetiter Efron verkaufte ihm die Höhe Machpela für 400 Silberstücke. Dort begrub Abraham seine Frau. 48 Jahre später wurde er selbst dort bestattet. Seine beiden Söhne begruben ihn gemeinsam – trotz aller unterschiedlichen Voraussetzungen waren sie in dieser einen Sache einig.

An Saras Leben, an ihrem Beispiel werden sowohl die Prüfungen als auch der Lohn des Glaubens besonders deutlich. Sara hat nicht immer die Prüfungen bestanden, sie ist auch mal schwach geworden, aber sie hat sich immer wieder darauf besonnen, wer in ihrem Leben das Sagen hat.

Wir singen Lied 39 aus dem EmK-Gesangbuch „Gott Abrahams sei Preis“

Lasst uns beten:
Danke, Vater, für solche Geschichten wie von Sara und ihrem Leben. Danke, dass du alles in der Hand hältst, auch wenn wir denken, wir müssten mal nachhelfen. Danke, dass du trotzdem deinen Plan mit uns und deiner Welt verfolgst. Und nun geh mit uns in diesen Tag und führe uns hindurch. Amen.

Zum Segen erheben wir uns:

Der Segen Gottes sei mit uns allezeit. Der Segen Gottes sei mit uns, so wie er mit Sara, Hagar und Abraham war. So segne und behüte uns Gott der Allmächtige und Barmherzige, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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