Wortspielereien 21 – Gottlos

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Es ist interessant, was die deutsche Sprache so an tollen Worten und doppelten Bedeutungen für uns in ihrem Fundus hat.

Gottlos wird eigentlich im Sinne von „Wir haben uns von Gott losgesagt, wir wollen mit Gott nichts zu tun haben, wir haben mit Gott nichts am Hut!“ gebraucht. Gottlose sind die Menschen, die niemals nach dem Willen Gottes fragen. Gottlose sind die Menschen, die verloren gehen, weil sie ihren Weg gehen ohne Gott. Gottlose sind die Menschen, die wir bedauern, weil sie verloren gehen werden.

Und doch hat dieses Wort auch noch eine andere Bedeutung. Das Los, Purim genannt, wurde gern geworfen, um Gottes Willen zu erkunden. Es gibt sogar ein Purim-Fest, benannt nach dem Los, das geworfen wurde. Nachzulesen ist es im Buch Ester. Ich habe schon einmal über Ester geschrieben, über Ester und ihren Onkel Mordechai. Es liest sich ehrlich gesagt spannender als mancher Kriminalroman.

Doch davon wollte ich jetzt gar nicht reden bzw. schreiben. Ich wollte von dem Los erzählen, das wir von Gott bekommen. Los im Sinne von Schicksal. Wir bekommen alles aus Gottes Hand. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass wir Marionetten sind in der Hand eines Puppenspielers, Schachfiguren in der Hand eines Schachspielers, Puppen im Puppenhaus eines kleinen Mädchens.

Das Los, das uns Gott schenkt, ist immer noch unsere Entscheidung. Immer noch dürfen wir entscheiden, ob wir rechts oder links einschwenken. Immer noch dürfen wir entscheiden, ob wir für oder gegen Gott sind. Immer noch dürfen wir alles aus seiner Hand nehmen oder alles ablehnen, was er uns schenken will.

Wofür entscheidest Du Dich?

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