Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark!
1.Korinther 16,13
Das ist ein richtig kraftvolles Wort. Viermal in Befehlsform.
Wachet: Wach sein, wach werden, die Augen offen halten, alles im Blick haben, eine heranziehende Gefahr erkennen, das alles steckt in diesem kleinen Wort „wachet“. Doch das ist vor allem frühmorgens oder spätabends wohl nicht ganz so leicht einzuhalten. Ich beispielsweise komme früh ganz schlecht in die Gänge, vor allem wenn ich in der Nacht wach lag und gegen Morgen dann wieder fest eingeschlafen bin. Dann ist das Quäken meines Handys eine Qual für mich. Und spätabends fallen mir manchmal im Sitzen die Augen zu. Da ist nichts mit wachen und alles überblicken.
Steht im Glauben: Achja, den richtigen Glauben, den festen Glauben haben, das wünsche ich mir. Doch wie oft fange ich an zu zweifeln. Wie oft geht es mir wie den Jüngern auf dem Schiff, das in den Sturm geraten ist und sie hilflos werden lässt.
Seid mutig: Mut ist nicht das Gegenteil von Angst, sondern die Überwindung seiner Ängste. So ähnlich habe ich mal irgendwo gelesen. Doch wie sieht es in Wirklichkeit aus? Da ist die Angst doch oft Sieger. Und Angst ist kein guter Ratgeber. Da wird aus einer Katze ein Löwe und aus einer Ameise ein Elefant.
Seid stark: Mit Stärke ist hier nicht die Muskelkraft gemeint. Und auch nicht die Kartoffelstärke. Und doch haben alle drei etwas gemeinsam. Muskeln befähigen mich, etwas zu tragen, etwas aufzuheben oder weit von mir weg zu werfen. Kartoffelstärke macht ein Wäschestück fest, es ist nicht mehr so labberig wie vorher. Und Stärke ist auch die Fähigkeit, fest zu sein oder etwas tragen zu können. Sein Schicksal beispielsweise. Auch wenn wir schwach sind. Schon Paulus wusste: „Wenn ich schwach bin, so bin ich stark.“ (2. Korinther 12,10)
Und das bringt mich zu der Erkenntnis, dass ich alles – Wachsein, im Glauben stehen, Mut und Stärke – von dem einen bekommen kann, der alles in allem ist. Nämlich von dem, der uns erschaffen hat, der uns kennt wie kein zweiter und der alles für uns getan hat.
Danke, Vater.