Ein jegliches hat seine Zeit

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Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.
Prediger 3,1

Der Prediger scheint in einer Krise zu stecken. Das 2. Kapitel beschreibt anfangs, was er alles unternommen hat um glücklich zu werden. Er genießt das Leben mit Wein und rauschenden Festen. Er ist unglaublich erfolgreich, er hat Glück bei allem was er unternimmt, er hat Glück bei den Frauen und und und…

Dann kommt die Frage: Wofür tue ich das alles? Vers 11 im 2. Kapitel: Alles ist eitel und Haschen nach Wind – Hoffnung für alle sagt: als hätte ich versucht, den Wind einzufangen.

Vers 16 bringt es dann nochmal auf den Punkt: der Tod macht keinen Unterschied, egal ob reich oder arm, gescheit oder dumm. Er begreift, dass er seinen Besitz nicht mitnehmen kann, sondern dass seine Erben alles bekommen werden.

Soll das alles umsonst gewesen sein?

Jetzt kommt die Erkenntnis: Essen und Trinken, Früchte der Arbeit genießen, das kann in Wahrheit nur der, der Gott anerkennt und liebt. Sonst ist wirklich alles vergeblich.

Und es folgt der bewusste Vers. Alles hat seine Zeit. Mit der berühmten Aufzählung bis hin zu Krieg und Frieden. Und mit dem Fazit: nichts unterscheidet uns von den Tieren, auch wir sind zum Tode bestimmt. Aber wir haben die Möglichkeit, uns zu freuen und das zu genießen, was wir erreicht haben. Und die Ungerechtigkeit, die im Vers 16 genannt wird, wird auch erst durch Gott ausgeglichen werden. Das heißt, es ist nicht unsere Aufgabe. Soll nicht heißen, dass wir nichts gegen Ungerechtigkeiten tun sollen oder können.

Denn der letzte Vers im 3. Kapitel sagt nach Hoffnung für alle: Ein Mensch kann nichts Besseres tun, als die Früchte seiner Arbeit zu genießen – das ist sein einziger Lohn. Denn niemand kann sagen, was nach dem Tod geschehen wird!

Und da wir wissen, dass der Tod nicht das Letzte ist, dürfen wir genießen und uns darauf freuen, was noch kommt.

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