Alle eure Sorge

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Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch. 

1. Petrus 5,7

Sorge ist ja an und für sich nichts Schlechtes – für jemanden sorgen, jemanden umsorgen, das heißt ja sich um jemanden kümmern.

Sorgen ist ein Teil des menschlichen Lebens. Sorgen hat etwas mit Lieben zu tun, mit Verantwortung tragen. Tiere müssen versorgt werden, Blumen benötigen Wasser und die Familie braucht etwas zu essen.

Versorgen, umsorgen heißt, der Kreatur und den anvertrauten Menschen das geben, was sie zum Leben brauchen. Dennoch warnt die Bibel davor, dass uns Sorgen gefangen nehmen. Lasse ich es zu, dass Sorgen mich von vorne und hinten in die Zange nehmen, dass ich an nichts anderes mehr denken kann und fast verrückt werde vom Sorgen? Petrus empfiehlt uns: „Alle Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch.“

Es ist ein Wettstreit: Gott gegen die Sorgen. Immer wieder muss ich die Entscheidung treffen, wen ich in meinem Leben bestimmen lasse: die Sorgen oder Gott. Muss ich mir wirklich über tausend Dinge den Kopf zerbrechen oder vertraue ich mich der Fürsorge Gottes an?

Ich kann mir immer wieder die folgenden Fragen stellen:

– Muss ich wirklich allein alles kontrollieren, bin ich für alles verantwortlich?

– Wozu überfordere ich mich? Vielleicht brauche ich Anerkennung?

– Will ich mich mit meinen Sorgen und meinem Jammern wichtig machen?

Ich bin mir selbst auf die Schliche gekommen: Meine Sorgen haben mit meinem falschen Denken zu tun. „Alle eure Sorge werft auf Gott; denn er sorgt für euch“, ermutigt uns der Apostel Petrus. Ich frage mich: Wie lerne ich nur „das richtige Werfen“?

Meistens gehe ich mit der belastenden Ungewissheit so um, als würde ich ein Taschentuch wegwerfen und anschließend wieder aufheben. Oder ich habe einen kleinen Ball, wie es ihn früher gab, mit einem Gummiband daran, wenn ich ihn wegwerfe, kommt er immer wieder zu mir zurück und ich fang ihn auf. Bumerang- Effekt.

Es reicht einfach nicht zu sagen: „Ich will mir keine Sorgen machen.“ Forscher haben angeblich entdeckt, dass unser Gehirn das Wort „keine“ nicht kennt. Wenn ich zu mir sage: „Ich möchte mir keine Sorgen machen“, dann funktioniert das nicht. Dann denkt das Gehirn „Ich möchte mir Sorgen machen….“

Mir können zwei Dinge weiterhelfen: Zum einen, meine Sorgen einmal genauer anzuschauen, sie aufzuschreiben und mich zu fragen: „Was genau bereitet mir Kopfzerbrechen? Was beschäftigt mich in schlaflosen Nächten am meisten? Welche konkreten Schritte sind dran?“

Ich habe bisher aber noch nicht angefangen damit. Sollte es wohl bald tun…

Und zweitens die Grundentscheidung: Ich will Gott die Sorge für mein Leben zutrauen. Er kennt mein ganzes Leben, auch meine schlechten Seiten. Meine Schuld ist durch Jesus vergeben, ich darf jeden Tag neu anfangen. Das gilt für jeden Menschen. Das gilt auch für mich und für uns alle.

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