Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!

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Markus 10, 48

Ein Blinder am Straßenrand. Bettelnd schlägt er sich durch sein armseliges Leben. An manchen Tagen – wie viele es sind, weiß er selbst nicht mehr – geht er hungrig zu Bett. Immer auf andere angewiesen zu sein ist auch ganz schön anstrengend. Immer nur von der Wohltätigkeit anderer zu leben ist frustrierend.

Ein Tag ist wie der andere, es gibt keine Höhepunkte, die sich ins Gedächtnis brennen und von denen man manchmal so lange zehren kann. Tag für Tag sitzt er an dieser Stelle am Straßenrand, für die Vorübergehenden ein gewohntes Bild. Und er kann gut hören, der blinde Bartimäus. Wenn auch sein Augenlicht fehlt, das Gehör ist hervorragend. Und so hört er von den Leuten, die an ihm vorbeigehen, die Geschichten von dem Wundertäter Jesus, der in der Gegend um Jericho herumwandert, der predigt und – ganz wichtig für Bartimäus – der viele Kranke heilt.

Eines Tages nun hört er eine große Menschenmenge näher kommen. So etwas hat er noch nie gehört. Und ein Name taucht immer wieder auf „Jesus“. Sollte etwa dieser Wundertäter bei ihm vorbeikommen? Doch wo ist er? Bartimäus kann ihn nicht sehen, kann nicht erkennen, ob Jesus schon bei ihm angekommen ist. Doch die Gelegenheit will und kann er sich nicht entgehen lassen. So schreit er einfach los. Sohn Davids, so nennt er Jesus. Er scheint sich also im Stammbaum Jesu auszukennen und weiß, dass dieser ein direkter Nachkomme Davids ist. Womöglich ist ihm auch das Wort aus Jesaja 11,1 bewusst: Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen.

Nun schreit also dieser Bartimäus aus vollem Halse, was die Umstehenden natürlich stört. Was hat dieser Blinde denn zu melden? Doch er lässt sich nicht beirren. Und Jesus, der geht auf ihn ein, der geht auf ihn zu und fragt ihn nach seinen Wünschen. Der Blinde hat nur einen: gesund zu werden, sehen zu können.

Jesus heilt ihn auf der Stelle, weil Bartimäus den Glauben gezeigt hat, den Glauben, der Berge versetzen kann. Nun gibt es für Bartimäus kein Halten mehr, und er folgt Jesus nach.

Sind wir manchmal nicht auch blind? Blind für die Menschen um uns, auch wenn wir sie sehen? Blind für uns selbst, blind für das, was wir selbst sind, haben oder tun? Dann kann Jeus auch uns sehend machen. Wir brauchen uns nur an ihn zu wenden und an ihn zu glauben.

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