Ich bin das Licht der Welt – Johannes 9,5
Jesus ist wieder einmal unterwegs mit seinen Jüngern. Sie treffen einen Blinden, blind seit seiner Geburt. Als sie diesen Mann sehen, fragen die Jünger: „Sag mal, warum ist dieser Mann blind? Wird er für seine eigenen Sünden gestraft oder für die seiner Eltern?“
Was für eine Frage ist denn das eigentlich? Wie kann ein Neugeborener schon gesündigt haben, und zwar so sehr, dass es als Strafe das Augenlicht kostet? Und doch geht Jesus auf diese Frage ein, er verneint allerdings beide Varianten. Einen ganz anderen Grund nennt er: Die Kraft Gottes soll an ihm sichtbar werden. Hier zeigt sich die Vorausplanung Gottes. Schon zur Geburt dieses Menschen hatte er geplant, seine Kraft an ihm zu zeigen.
Und Jesus handelt an diesem Blinden. Er heilt ihn, und der Bettler ist plötzlich kein Bettler mehr, sondern kann einen Beruf ergreifen, der ihm das tägliche Auskommen sichert.
Was mir bei dieser Bibelstelle auffällt ist, dass Jesus nicht nur spricht und durch sein Wort den Blinden heilt, sondern er fertigt eine Art Heilschlamm aus seinem Speichel und etwas Lehm an, den er dem Blinden auf die Augen legt und ihn dann zum Abwaschen des Schlamms zum Wasser schickt. Er hat viele Möglichkeiten uns zu helfen, er lässt sich nicht auf eine einzige zusammenfassen.
Und noch eins ist mir aufgefallen: Jesus sagt zu seinen Jüngern, dass sie alle sich beeilen müssen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Die Nacht steht bevor, in der niemand mehr etwas tun kann, so mahnt er. Da fällt mir doch gleich das Lied ein „Auf, denn die Nacht wird kommen, da man nicht mehr kann!“ Es kommt selten vor, dass Jesus drängt, aber hier tut er es.
Noch ist aber Tag, und Jesus ist das Licht, wie er selbst sagt und wie er es auch unter Beweis stellt – er bringt dem Blinden Licht in seine Dunkelheit. Und er möchte auch in unsere Dunkelheit Licht bringen, unser Licht sein, uns leuchten auf unserem Weg.