Christen und das Licht Christi
Ein kleiner Junge besichtigte mit seinen Eltern einen Dom. Die Kirchenführung interessierte ihn nicht so sehr, die verschiedenen Baustile und auch das Chorgestühl nicht. Ihn interessierten nur die bunten Kirchenfenster mit den Figuren, durch die das Licht scheint. Am Ende der Kirchenführung fragte er: „Was sind denn das für Menschen, die in die Fenster gemalt sind?“ Die Kirchenführerin antwortet: „Das sind Menschen, die den Herrn Jesus lieb hatten und ihm nachfolgten.“
Als am Abend die Familie beim Abendbrot zusammensaß, sagte der Kleine: „Jetzt weiß ich, wer Christen sind – Menschen, durch die das Licht scheint.“
Ja, Christen sind Menschen, durch die das Licht der Liebe Gottes scheint.
Doch was passiert, wenn einer sich verschließt, wenn einer dichtmacht? Dann läuft nichts mehr, dann scheint nichts mehr, dann geht nichts mehr. Immer mehr verengt sich dann auch der Gesichtskreis, wie mit Scheuklappen läuft er herum und sieht bald nur noch seine eigenen Füße. Es wird dunkel um ihn herum, und das ist nicht nur sinnbildlich gesprochen. Er strahlt keine Freude aus. Die Menschen ziehen sich von ihm zurück, und das macht ihn noch verschlossener. Eine Schraube ohne Ende.
Doch wer sich öffnet, wer das Gute, das Licht, das er empfangen hat, weitergibt, für den geht es auch immer weiter. Der Gesichtskreis weitet sich, er sieht seine Mitmenschen und sie sehen ihn. Solche Menschen sind wie Laternen – man sieht sie von weitem und hält auf sie zu.
Vater, lass mich eine Laterne sein, durch die Dein Licht leuchten kann. Lass mich Deine Liebe weitergeben.