Wortspielereien 15 – Gemach

SAMSUNG CAMERA PICTURESWortspielereien 15 – Gemach und gemach

„Das Gemach“ ist der veraltete Ausdruck für ein Zimmer, eine Kammer, einen Raum. Laut Wikipedia steht das Wort Gemach für Wohnraum, in den man sich aus den öffentlichen Räumlichkeiten zurückziehen konnte, auch als „Privatraum“ bezeichnet. Es hat denselben Wortstamm wie gemächlich, und das steht ja bekanntlich für eine langsame Gangart.

Wer gemächlich dahinschreitet, hat die Ruhe weg. Und damit komme ich zum klein geschriebenen Wort „gemach“ – es steht ebenfalls für ruhiges, besonnenes Handeln. „Gemach, gemach“ heißt nichts anderes als: „Immer schön der Reihe nach! Nichts überstürzen!“ Jede Schnecke kann ein Lied davon singen.

Zugegeben, ich bin jetzt selbst überrascht, dass die beiden Worte so eng miteinander zu tun haben – ich hatte ursprünglich das Gegenteil angenommen. Jetzt ist mir meine Wortspielerei ein bisschen verunglückt. So will ich sehen, was sich daraus noch basteln lässt.

Gemach können wir in unser Gemach gehen, gemach dürfen wir sein, weil uns eine Ruhe verheißen worden ist. Im Hebräerbrief steht (Hebräer 4,9): Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes.

Irgendwann und irgendwo können wir ausruhen, uns erholen von den Wirren, den Strapazen und Umwegen, die wir auf unserem Lebensweg hinter uns bringen. Irgendwann und irgendwo – wann und wo, wissen wir nicht. Doch wir können ganz beruhigt weitergehen, uns auch einmal zurückziehen, wenn uns danach ist, gemach in unser Gemach gehen.

Der oben genannte Vers hat noch eine Fortsetzung im Vers 10: Denn wer zu Gottes Ruhe gekommen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen.

Wir sollen zur Ruhe kommen, damit wir ausruhen können. Ganz gemächlich in unserem Gemach, sei es ein stilles Kämmerlein oder einfach mitten im täglichen Getriebe können wir zur Ruhe kommen, denn das hat uns Gott versprochen.

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