Wortspielereien 3 – Lebensaufgabe

SAMSUNG CAMERA PICTURESWortspielereien 3 – Lebensaufgabe

Vor kurzem las ich irgendwo das Wort „Lebensaufgabe“.

Was ist die Lebensaufgabe? Da haben wir noch einmal ein Wort, das ich mit mehreren, teilweise total entgegengesetzten Bedeutungen definieren kann.

Wieder beginne ich mit dem negativen Wortsinn. Lebensaufgabe: Ich habe mein Leben aufgegeben. Es ist für mich sinnlos geworden weiterzuleben. Ich sehe keine Möglichkeit mehr aus dem tiefen Loch, in dem ich stecke, herauszukommen. Mir bleibt nur noch der eine Weg: das Leben zu beenden, es vollkommen aufzugeben.

Kann das sinnvoll sein?

Oder aber: Ich habe eine Aufgabe, für die es sich zu leben lohnt. Ich gehe in einer Aufgabe vollkommen auf, sie ist mein Lebensinhalt. Ich habe in meinem Leben eine Aufgabe gefunden, die mich total ausfüllt und ohne die ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen kann.

Ich muss nicht lange überlegen, um mich für die zweite Variante zu entscheiden. Zugegeben, es ist nicht leicht, es macht Arbeit, so manche Stunde geht dabei vorüber, in der ich vielleicht doch lieber mal etwas anderes unternommen hätte. Aber ich will auch ehrlich sein: es ist doch befriedigend, etwas fertiggestellt zu haben, ein Ergebnis zu sehen, einen Erfolg zu erzielen. Das muss mich nicht stolz machen, aber ich darf mich freuen.

Meine Lebensaufgabe muss nichts Grandioses sein, ich muss nicht alle 8000er besteigen oder die Welt in einem Kanu umrunden, ich muss auch nicht den Nobelpreis gewinnen für die Erfüllung meiner Lebensaufgabe. Oft sind es die banalen Dinge, die sich im Nachhinein als Lebensaufgabe herausstellen. Sei es das rechte Wort zur rechten Zeit, sei es einfach mal zuhören, wo es notwendig ist, sei es das Dasein für andere.

Gott, lass mich meine Lebensaufgabe in Deinem Sinne erfüllen.

Dieser Beitrag wurde unter Andachten abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.