Stärke – das bedeutet Muskelkraft, sie hat aber nicht immer was mit Muskelkraft zu tun, auch wenn sie oft dafür als Synonym verwendet wird.
Wenn ich schreie, also mit großer Lautstärke etwas von mir gebe, zeugt das nicht unbedingt von innerer Stärke. Erst recht nicht davon, dass ich Recht habe. Wer schreit, hat Unrecht, heißt es nicht zu Unrecht.
Stärke heißt auch widerstandsfähig sein, gegen manche Angriffe resistent. Manches wird abgewehrt, das bei fehlender Stärke in uns eindringen könnte.
Doch auch in der Natur und Technik gibt es die Stärke. Ist ein alter Baum besonders breit gewachsen, wird auch hier von Stärke gesprochen. Und nicht zuletzt kann ich mit meinem PC oder Smartphone nur richtig arbeiten, wenn ich genug Speicherkapazität habe, wenn also der Speicher meines Mediums stark genug ist.
Noch ein anderer Aspekt: Ich kann etwas oder jemanden stärken. Etwas – das kann beispielsweise ein Leinentuch sein, das gestärkt wird. Das heißt nicht, dass es besonders stark wird, sondern es wird eher gesteift. Meistens nimmt man Kartoffelstärke dazu, um den Stoff schön steif und straff hinzubekommen.
Ich kann aber auch jemanden stärken. Ihm gut zureden, ihn auf seine Stärken aufmerksam machen. Stärken hat jeder Mensch, auch wenn mancher sie gar nicht sieht. Da heißt es aufmerksam sein und aufmerksam werden, damit man aufmerken und die Stärken bemerken kann.
In der Bibel ist auch vom Stärken die Rede. Da gibt es eine wundervolle Stelle im Jesajabuch, die will ich abschließend zitieren:
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth. Jesaja 9,5.6