Wortspielereien 11 – aufgeben

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Wieder einmal spiele ich mit einem Wort – diesmal heißt es „aufgeben“.

Ich kann mich selbst oder eine Sache aufgeben – da sehe ich keine Chance mehr, ich bin am Verzweifeln, ich resigniere – ich sage: „Es hat ja alles keinen Zweck!“. Dann beende ich ein angefangenes Projekt, ich löse eine Partnerschaft auf, ich lege eine Maschine still. Ich werfe sozusagen das Handtuch oder streiche die Segel.

Ich kann aber auch etwas aufgeben – nämlich einen Brief oder ein Paket auf der Post zum Versenden geben. Damit kann ich Freude bereiten, wenn sich der Empfänger über ein Geschenk oder einen lieben Gruß von mir freut.

Es gibt jedoch noch ein drittes Aufgeben – ich übertrage jemandem eine Aufgabe, er erhält einen Auftrag von mir, den es zu erledigen gilt. Ein Mensch wird seiner Bestimmung zugeführt, er bekommt eine Mission, ein Amt. Damit erweise ich demjenigen ein gewisses Vertrauen, ich traue ihm zu, dass er die Aufgabe zu lösen imstande ist.

Als Christ bin ich manchmal in der Gefahr aufzugeben. Wenn ich die Mitgliederzahlen meiner Gemeinde sehe – sie sind seit Jahren rückläufig. Die Finanzen sehen immer weniger rosig aus. Das Gebäude ist marode und müsste grundlegend saniert werden. Dazu fehlen sowohl Geld als auch die nötigen Helfer.

Doch wir Christen haben eine ganz andere Aufgabe, einen Auftrag bekommen – wir sind aufgefordert, Gottes Wort weiterzusagen, ganz egal, was passiert und in welcher finanziellen oder persönlichen Lage wir uns befinden. Wir sollen nicht verzweifeln, sondern wir sollen Vertrauen lernen. Vertrauen auf den, der uns diese Aufgabe übertragen hat. Und er hat uns zugesagt: „Ich bin bei euch alle Tage!“ (Matthäus 28,20)

Dann ist Aufgeben keine Option mehr.

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