Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem Herrn, und der wird ihm vergelten, was er Gutes getan hat. Sprüche 19,17
Herr K. denkt auf dem Weg von der Kirche nach Hause noch einmal über die Predigt nach.
„Der Pfarrer hat Recht, wenn er behauptet, dass, wenn wir etwas geben, wir dann das Doppelte zurückbekommen.
Vergangenes Jahr hab ich einem jungen Kerl meine Tochter gegeben, und dieses Jahr kam sie mit einem Kind zu uns zurück.“
So ist es natürlich nicht gemeint,
dieser Spruch aus dem Buch der Sprichwörter…
Eher wie Prediger 11,1: Lasse dein Brot über Wasser fahren, so wird es dich finden nach langer Zeit…
Oder wie Jesus in den Seligpreisungen sagt: Mt. 5,7: Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Oder in Mt. 25,40: Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
Ein letztes Wort Jesu zu diesem Thema: 2. Kor 9,6: Ich meine aber dies: Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen.
Wir werden ernten, was wir säen…
Henry Bosch gibt dafür ein Beispiel:
Ein Vater gab seinem Jungen einmal einen halben Dollar und sagte ihm, er könne damit tun, was er wolle. Als er ihn später deswegen fragte, sagte der kleine Junge, dass er ihn jemandem geliehen hätte. „Hast du wenigstens eine gute Sicherheit dafür bekommen?“, fragte sein Vater. „Ja, ich gab ihn einem armen Bettler, der hungrig aussah!“ – „Oh, wie dumm du bist. Du wirst ihn nie wieder zurückbekommen!“ – „Aber Papa, ich habe die beste Sicherheit. Die Bibel sagt, wer dem Armen gibt, leiht dem Herrn!“
Als er darüber nachdachte, war sein Vater, ein Christ, so erfreut, dass er seinem Sohn einen weiteren halben Dollar gab! „Siehst du!“, sagte der Junge, „ich habe dir ja gesagt, dass ich ihn wiederbekommen würde – nur dachte ich nicht, dass es so schnell geschehen würde!“
Wir verlieren, was wir für uns selbst ausgeben,
Wir haben als unendliche Schätze,
Was immer wir dir leihen, Herr,
Der du alles gibst. (Christopher Wordsworth)