Was haben die Gebote uns heute noch zu sagen?
Vor vielen Jahren war ich zur Blankenburger Allianzkonferenz. Das Thema damals hieß „Die 10 Gebote – Freiraum zum Leben“. Und genau das wollen sie sein, uns Freiraum bieten.
Die Gebote wollen uns nicht einengen, auch wenn es immer heißt „Du sollst…“ oder auch „Du sollst nicht…“
Wenn ich mich eingeengt fühle, dann liegt es an mir und meiner Einstellung. Wenn ich Freiheit will, Freiheit von diesen Vorschriften, dann hat das auch Konsequenzen. Wenn ich meine Freiheit auslebe, dann enge ich meine Mitmenschen ein. Wenn sie ihre Freiheit ausleben, dann kann es passieren, dass ich eingeengt werde in meinem Leben, in meiner Lebensweise.
Die Gebote schaffen eine Ausgewogenheit. Ausgewogenheit zwischen den einzelnen Menschen, Ausgewogenheit zwischen mir und meiner nächsten Umgebung. Wenn sich jeder an die Gebote halten würde…ich wage es gar nicht auszudenken, was dann passieren würde. Wir bräuchten keine Polizei und Security, keine Gerichte, keine Gefängnisse mehr. Alles liefe entspannt und friedlich ab. Es gäbe keine Armut, keine Flüchtlinge, keine unsinnigen Todesfälle mehr. Es wäre der Himmel auf Erden.
„Auf der ganzen Welt gibt es etwa 40 Millionen Gesetze, und das nur, um den zehn Geboten Geltung zu verschaffen.“ Diesen Spruch habe ich mal irgendwo gelesen. Wie viel einfacher wäre unser Leben ohne diese vielen unüberschaubaren Gesetze, sind doch die 10 Gebote umfassender als alle Gesetze, die eigentlich kein Mensch alle wissen kann. Befolgt man ein Gesetz, hat man mit Sicherheit schon ein anderes übertreten.
Ich verglich unsere deutsche Gesetzgebung einmal mit den zehn Geboten und habe erschreckendes festgestellt. Die meisten Regelungen betreffen das Eigentum der Menschen, viel weitreichender als beispielsweise der Schutz des Lebens wird das Eigentum geregelt. Ist das nicht bezeichnend für die heutige Zeit?
Lasst uns doch einfach wieder zum Ursprung zurückkehren – zu den zehn Geboten, die uns Freiraum zum Leben geben wollen, uns und auch unseren Nachbarn.