Was eine Pizza mir sagen kann

Was eine Pizza mir sagen kann

Ich esse gern Pizza. Da kommt mir entgegen, dass in meinem Haus eine Pizzeria ist – seit über zwanzig Jahren schon. Manchmal kommt es vor, dass ich eine Pizza geschenkt bekomme – aus unterschiedlichen Gründen, mal war es eine Falschbestellung, mal wurde eine zu viel gebacken, mal einfach so. Meistens bezahle ich jedoch für das leckere Essen.

So auch letzten Samstag. Ich kam aus der Stadt – bei uns war gerade Stadtfest – und bekam Appetit auf eine Pizza.

Wenige Minuten später war sie fertig, lecker und verlockend.

Und wie ich da so an meinem Küchentisch saß und die Pizza genoss, gingen mir einige Gedanken durch den Kopf:

Der Inhaber der Pizzeria ist ein Inder, seit fast dreißig Jahren in Deutschland. Seine Kinder und die Kinder seines Cousins sind hier aufgewachsen, sprechen dieselbe Sprache, dieselbe Mundart wie in meiner Heimat eben gesprochen wird. Wäre nicht die etwas dunklere Hautfarbe, fiele es gar nicht auf. Und wären nicht so viele Ausländer – ganz gleich ob Inder, Italiener, Türken oder Spanier -, würden wohl auch nicht so viele Pizzerien oder Dönerläden existieren. Döner ist nämlich ein zweites, was ich gern mal esse.

Ein zweiter Gedanke: Die Zutaten auf der Pizza oder im Döner – wo kommen die her? Wohl kaum alle aus unserer Region. Importware also. Wäre es nicht armselig, nur einheimische Zutaten nehmen zu wollen? Das bedeutete mit Sicherheit zahlreiche Abstriche in Abwechslung, Geschmack und Qualität.

Eine schreckliche Vorstellung: Keine Pizza, keine Döner. Und vieles andere nicht, gäbe es nicht die Ausländer, die zu uns gekommen sind.

Bunt ist das Leben, genauso bunt wie eine vielfach belegte Pizza.

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