Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Johannes 1, 16
Die Einleitung zum Johannes-Evangelium, wer kennt nicht die Worte: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“
Hier wird von der Grundlage allen Daseins gesprochen – Gott ist die Grundlage für alles, von ihm kommt alles, durch ihn wird alles. Johannes, von dem gesprochen wird, hier ist offensichtlich der Täufer und nicht der Jünger gemeint, von dem heißt es in Vers 7: „Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen.“ Er maßt sich also nichts an.
Aber immer wieder einmal kommt ein Klageruf in diesem 1. Kapitel des Johannesevangeliums, z. B. in Vers 5: „Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.“ Oder noch deutlicher sagt es der Vers 11: „Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“
Stellt euch vor, ihr seid verreist, kommt nach langer Fahrt zu Hause wieder an, und die Tür ist verschlossen. Kein Klopfen, kein Rufen, kein Klingeln fruchtet was. So muss es Gott gegangen sein, als er in seinem Sohn zu den Menschen kam.
Traurig, aber wahr. Doch dann kommt der Überschwang, das Lob, dann bricht es aus dem Schreiber heraus, in Vers 14: „Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“
Ein Jubelruf, der die Herrlichkeit besingt, die Herrlichkeit, die nur von einem kommen kann, nämlich von dem der alles erschaffen hat und der alles erhält.
Daran anschließend kommt der obige Vers. Seine Fülle, das soll heißen, die Herrlichkeit, die in Vers 14 schon angesprochen wird, die haben wir – es heißt nicht, die kriegen wir, sondern wir haben sie schon. Und das ist eine Gnade, die ich mir niemals erträumen konnte, eine Gnade, die ein Geschenk ist.