Ich mag das Wort nicht, das von den Nüssen auf Menschen abgeleitet wird: er hat eine raue Schale, ist aber ein ganz feiner Kerl, oder ähnlich. – Ich halte dies für keine Entschuldigung groben, unzugänglichen Gehabes. Wie ein Schneider möchte ich solch Rauschaligen raten: Lasst euch wenden! Wolfgang Zeiske
Wolfgang Zeiske hat hier ein Sprichwort leicht abgewandelt wiedergegeben. Eigentlich heißt es ja „raue Schale, weicher Kern“. Und das passt gar nicht zu einer Nuss, denn der Kern einer Nuss ist ja ziemlich hart.
Wer lässt sich schon gerne mit einer Nuss vergleichen bzw. eine Nuss nennen…wobei „Du dumme Nuss“ manchmal auch ganz liebevoll rüberkommen kann…
Schwierig wird es dann, wenn jemand mich eine hohle Nuss schimpft. Dann kann ich zweierlei tun: Entweder bin ich beleidigt, weil er mich mit einem Schimpfwort belegt hat, oder ich frage mich, warum er das so formulierte. Vielleicht bin ich ja wirklich zu hohl, dann sollte ich mich füllen lassen.
Da habe ich wieder mehrere Möglichkeiten. Womit kann ich mich füllen lassen? Fülle ich mich, mein Leben mit Nichtigkeiten, mit Spiel, Spaß oder Sport, mit immer neuen Kicks, damit der Adrenalinspiegel steigt? Oder fülle ich mein Leben lieber mit Wichtigkeiten, mit dem Zusammensein mit anderen Menschen, mit dem Dasein für andere, mit der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, vielleicht auch mit der Gemeinschaft mit Gott?
Wir haben die Entscheidung, womit wir unser Inneres füllen wollen. Vorerst bleibt es auch noch verborgen, so wie der Kern einer Nuss verborgen ist, solange sie nicht geknackt ist. Vorerst können wir vieles verbergen, vor uns und vor den Mitmenschen. Vorerst können wir wie in dem Sprichwort rauschalig sein. Doch wenn die Schale einer Nuss einmal aufgebrochen ist, dann wird das Innere sichtbar. Dann sieht man, ob die Nuss voll oder leer ist. Dann wird auch unser Inneres sichtbar. Keine Macht der Welt kann es dann mehr verdecken.
Also, wir wollen weise entscheiden. Und ich will den an mir arbeiten lassen, der genau weiß, was für mich das beste ist.