Hört oder lest Ihr gerne Geschichten, die so richtig aus dem Leben gegriffen sind? Geschichten, die das Leben schreibt? Geschichten, die einen anrühren, die das Herz ansprechen, die manchmal sogar durch Mark und Bein gehen?
Jesus war ein ganz großer Geschichten-Erzähler. Er hat seinen Zuhörern Geschichten erzählt, die sie selbst und ihr eigenes Dasein betrafen. Er hat Geschichten erzählt, die sie verstanden. Die Geschichten waren aus dem Leben gegriffen, aus dem Leben, das die Menschen zu Jesu Zeiten führten. Ackerbau und Viehzucht, Haushalt und Geldgeschäfte, zwischenmenschliche Beziehungen und die Belohnung guter und auch böser Taten – das waren Themen, die die Leute berührten, das waren Themen, die sie kannten, das waren Themen, bei denen sie aufmerksam wurden.
Wer Geschichten erzählt, dem hören die Leute zu, das merke ich immer wieder in meinen eigenen Predigten. Und manchmal erkennen sich die Zuhörer selbst in den Geschichten wieder. Manchmal können sie darüber lachen, manchmal regen die Geschichten zum Nachdenken an. Und manche Geschichten machen einen nur traurig.
Geschichten sind wie Bilder, die sich dem Gedächtnis besser einprägen als eine bloße Beschreibung. Und je bildhafter die Erzählung gerät, umso besser wird sie in Erinnerung bleiben.
Die Geschichten, die Jesus erzählte, wurden Gleichnisse genannt. Wir würden sie heute vielleicht als „Fabeln“ bezeichnen. Fabeln sind Geschichten, die zwar nicht wirklich so geschehen sind wie sie erzählt werden, die aber genauso hätten passiert sein können.
Ich will in den nächsten Tagen die Gleichnisse Jesu mit Euch bedenken. Jeden Tag werde ich mir eine neue Geschichte vornehmen und darüber mit Euch meine Gedanken teilen. Und ich bin gespannt, wo diese mich hinführen.