Auch ein Pastor oder Pfarrer ist vor Versprechern nicht gefeit…
Es war zu Zeiten der DDR. Es gab noch keinen Pastorenmangel, auch wenn uns das wohl kaum einer geglaubt hätte. Trotz aller Widrigkeiten gab es genug junge Leute, die das Theologiestudium aufnahmen. Und so hatten wir die Situation bzw. die glückliche Lage in unserer Gemeinde, dass wir zeitweise zwei Pastoren im Dienst haben durften. Der erste war ein gestandener Pastor, er hatte schon etliche Jahre als Pastor auf dem Buckel, und der zweite war ein noch nicht ganz fertiger Pastor, war noch nicht ordiniert, das heißt er war ein Pastor auf Probe, wie es heutzutage in meiner Kirche heißt…
Die Predigten der beiden waren in Ordnung, wenn man sie theologisch betrachtet. Mir persönlich war der Jüngere lieber, der sprach eher unsere Sprache, er war ja auch etwa in unserem Alter.
Doch ausgerechnet dem jüngeren Pastor passierte der eine oder andere Versprecher. Das tat seiner Beliebtheit keinen Abbruch, eher im Gegenteil, zeigte es doch, dass auch er nur ein Mensch war. Aber auch die anderen Pastoren waren nicht vollkommen, sondern haben den einen oder anderen für uns lustigen Beitrag geliefert, eher ungewollt.
Ein paar der schönsten Versprecher habe ich hier:
– mit gespitzten Lippen kam ein „amisüren“ – dabei hat er sich richtig Mühe gegeben, das Wort deutlich auszusprechen, und wir (damals anscheinend doch noch im Flegelalter) wären vor Lachen am liebsten in der Kirchenbank abgetaucht…
– ein anderer Pastor verwechselte wohl mal die Sprichwörter: „Er lässt ihn fallen wie eine heiße Semmel…“ Darüber lachen wir heute noch!
Doch ganz gleich – wir alle sind Menschen, wir alle sind nicht vollkommen, aber wir dürfen uns auch einmal einfach unserer Schwachheit freuen!