Sonnenlieder und Regenlieder

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Wer kennt ihn nicht – den berühmten Sketch mit Rudi Carrell und Heinz Erhard…

Rudi singt bekannte Sonnenlieder, und Heinz singt Regenlieder und wird bei jedem Regenlied von oben her „beregnet“. Er wird immer nasser und nasser, seine Stimmung sinkt proportional zum steigenden Feuchtigkeitsgrad seiner Kleidung, und selbst als sie die Plätze tauschen und Rudi ein Regenlied singen soll, ist Heinz am Ende der Dumme und wird wieder nass.

Das bringt mich auf einen Vergleich: wenn ich Sonnenlieder singe, scheint nicht unbedingt draußen die Sonne bzw. muss nicht unbedingt draußen die Sonne scheinen, aber ich kann mit einem heiteren, einem fröhlichen Lied die Sonne in mir selbst scheinen lassen. Ich bin nicht darauf angewiesen, dass der Sonnenschein draußen lacht. Natürlich ist es leichter bei strahlendem Wetter ein Lied über die Sonne zu singen, aber es geht auch, wenn es draußen dunkel oder düster ist.

Und noch eines bewirken die Sonnenlieder: ich bin automatisch auf das Schöne, auf das Helle, auf das Licht fokussiert und sehe die Welt mit anderen Augen.

Dagegen ist der Griesgram, der nur Regenlieder singt, nicht in der Lage, sich zu freuen. Er sieht das Graue um sich herum, spricht bzw. singt nur darüber und verstärkt es damit umso mehr.

Sicher ist das jetzt im übertragenen Sinne zu verstehen, doch ich denke, ich werde auch richtig verstanden.

Wenn wir nur das Negative sehen um uns herum, wenn wir blind sind für die Schönheiten, die uns umgeben, dann stirbt die Freude in uns. Wenn wir aber die Augen offen halten für all das Schöne, was uns geschenkt ist, und wenn wir dankbar sind für die kleinen Wunder des Alltags, dann kann uns das den ganzen Tag hindurch tragen und uns am Abend staunen lassen, wie schön doch das Leben ist, das uns Gott gibt.

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