Singt dem Herrn ein neues Lied!
Ich muss zugeben, ich bin nicht überdurchschnittlich musikalisch. Ich singe gern, aber einen Ton zu halten ist nicht meine große Stärke. Ich brauche immer jemanden oder ein Musikinstrument, um mich ein bisschen anlehnen zu können. Aus diesem Grunde singe ich auch nicht unbedingt allein und ohne Begleitung in der Öffentlichkeit.
Auf Arbeit gab es wieder einmal Ärger. Ich bin mörderisch mit meiner Vorgesetzten zusammengerauscht, wie man so schön sagt. Wutentbrannt ging ich danach ins Zimmer meiner Kollegin und jeder merkte, dass ich innerlich kochte.
Plötzlich kam mir ein Lied in den Sinn, das wir in der Zeit im Chor einübten…es war ein Adventslied mit dem Refrain „Gelobt sei Gott in Ewigkeit, gelobt sei der Name des Herrn!“
Dieses Lied ging mir nun im Kopf herum und ich fing an es vor mich her zu summen. Rein zufällig kam ich dabei wieder in das Zimmer derselben Kollegin. Unsere Auszubildende schaute mich ganz erstaunt, fast erschrocken an. Dann sagte sie: „Ich erkenne Sie ja gar nicht wieder!“
Da wurde mir bewusst, welch eine Macht ein Loblied hat – innerhalb weniger Minuten war ich von einem kurz vor dem Ausbruch stehenden Vulkan zu einem ruhig dahinplätschernden Bächlein geworden.
Statt eines Wutanfalls konnte ich mit einem Loblied aufwarten. Ich habe gemerkt, wie ein neues Lied, ein anderes Lied ins Leben eingreifen und alles ändern kann, wie meine Einstellung oder meine Laune sich zum Besseren wandeln kann, wenn ich dem Lob Gottes Raum gebe und nicht immer nur ins alte Horn stoße.
Und das, Ihr lieben Leser, das nenne ich ein Wunder!