Siehe, er ist’s, der die Berge macht und den Wind schafft; er zeigt dem Menschen, was er im Sinne hat.
Amos 4,13
Jesus sprach: Über das Aussehen des Himmels könnt ihr urteilen; könnt ihr dann nicht auch über die Zeichen der Zeit urteilen?
Matthäus 16,3
Es ist ein unbekannter Vers, der hier in der Losung steht. Amos ist auch ein eher unbekannter Prophet. Und doch hatte er unglaublich viel zu verkünden. Vor der heutigen Losung steht ein herzzerreißender Text. Gott ringt darum, sein Volk aufzurütteln. Auf seine Einladung hat es nicht reagiert. Er hat sein Volk hungern lassen, doch sie haben sich nicht an ihn um Hilfe gewandt. Er hat seinem Volk gezeigt, dass er die eine Stadt mit Regen segnen und die andere in Trockenheit verderben lassen kann, und doch haben sie nicht begriffen, dass er alleine die Macht hat. Naturkatastrophen und Krankheiten haben das Volk nicht dazu gebracht, ihn um Hilfe anzuflehen. Aus eigener Kraft wollten sie sich retten, und das war ihr Verderben.
Mir fällt in diesem Zusammenhang ein Slogan ein, der in der DDR-Zeit gang und gäbe war: „Ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein!“ … kann sich da noch mancher daran erinnern? Was ist daraus geworden? Mag sein, dass es ohne Gott ging, aber ohne Sonnenschein wären wir alle verloren gewesen.
Doch Gott hat sein Volk daran erinnert, dass er alles geschaffen hat, die Berge, den Wind, alles, was uns umgibt.
Gott schickt uns die Zeichen der Zeit, damit wir aufhorchen lernen, damit wir aufmerksam werden, damit wir Erfahrung sammeln mit dem Hören auf sein Wort.
Und damit bin ich bei seinem Wort: der Bibel. In ihr können wir vieles finden, Antworten auf unsere Fragen, Hinweise für unser Leben, Zuspruch, wenn wir zweifeln.
Daneben benutzt Gott aber auch noch andere Mittel, zu uns zu sprechen: durch eine Predigt, einen bestimmten Satz während eines Gesprächs, ein Bild, ein Lied, sogar Träume sind manchmal eine Frage oder eine Antwort Gottes an uns.
Auf ganz verschiedene Art und Weise spricht Gott mit uns Menschen. Er lässt sich halt nicht festlegen. Und wenn wir Sehnsucht haben, auf seine Sprache zu hören, lädt er uns ein. Wir haben ganz verschiedene Lebenserfahrungen, ganz verschiedene Erlebnisse, ganz verschiedene Situationen. Hören wir darin Gottes Reden?
Wir beten: Danke, Vater, dass du zu uns sprichst. Auf ganz verschiedene Art und Weise, so verschieden, wie wir selbst auch sind. Lehre uns das Hören auf das, was du uns zu sagen hast. Lass uns stille werden vor dir und deinem Wort, vor dir und deinem Reden zu uns. Amen.