Bringt die Zehnten in voller Höhe und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.
Maleachi 3,10
Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen.
2.Korinther 9,6
„Geld regiert die Welt“, heißt es. Alles ist dem Kommerz unterworfen. Immer wieder wird gefragt „Was kostet es?“ oder „Was bringt es?“ Der Tanz ums Goldene Kalb ist eröffnet und in vollem Gange.
Die andere Seite ist „Geiz ist geil“ – da gibt es diesen Werbeslogan einer Elektronikkette. Gegen Sparsamkeit ist ja an und für sich nichts einzuwenden. Jeder muss mit dem haushalten, was ihm zur Verfügung steht. Einen Euro kann man nur einmal ausgeben. Da klingt dieses „Geiz ist geil“ ja gar nicht so verkehrt.
Doch es hat auch eine Kehrseite, dieses „Geiz ist geil“.
Der Anbieter einer billigen oder preiswerten Ware will seine Ware verkaufen, möglichst in größerer Stückzahl als der Mitbewerber. Das führt teilweise zu Dumpingpreisen. Preise, die in Ausnahmefällen durchaus auch mal unter dem Einkaufspreis liegen können. „Verlust ist auch Geschäft“ habe ich irgendwo gelesen. Doch was bewirkt dieser Verlust? Was bewirkt ein Minusgeschäft? Der Verkäufer hat keinen Gewinn erwirtschaftet, muss aber seine Angestellten bezahlen, hat Strom und Mietkosten zu decken, oder es kommen notwendige Reparaturen, wenn er in eigenen Räumlichkeiten wirtschaftet.
Was macht er nun, wenn er kein Geld hat, seine Kosten zu decken? Er fängt an zu sparen. Und wo wird heutzutage zuerst gespart? Beim Personal. Das heißt im Klartext, entweder werden die Angestellten entlassen, oder sie müssen auf einen Teil ihres Lohnes verzichten, wollen sie nicht ihre Arbeit ganz verlieren.
Nun haben diese Angestellten weniger Geld im Portemonnaie. Sie können deshalb weniger kaufen. Das merken die anderen Märkte ganz deutlich. Umsatzrückgang ist bei ihnen angesagt.
Merkt Ihr was? Es ist eine Schraube ohne Ende, und die führt immer weiter nach unten. Minimierung nennt man das beschönigend. Also ist die „Geiz-ist-geil“-Mentalität doch nicht so toll.
Wer da kärglich sät, wird auch kärglich ernten. Das wollen wir doch bedenken, wenn uns die „Geiz-ist-geil“-Seuche mal wieder anstecken will.
Die Bibelworte heute erheben gemeinsam ihre Stimme. Es geht darum, dass Menschen die Zuwendung Gottes erleben können. Dazu braucht es aber auch Geld. Da gab es mal eine etwas frech anmutende Kollektenbitte: „Wenn Sie das Doppelte von dem geben, was Sie vorhatten, haben Sie vielleicht die Hälfte von dem gegeben, was Gott von Ihnen erwarten kann.“ Und unser mittlerweile verstorbener ehemaliger Superintendent Friedmar Walther hat mal zu einer stillen Kollekte aufgefordert, mit dem Zusatz: „Scheine klimpern nicht!“ So lustig es klingt, ist es eine ernst zu nehmende Sache.
Und dann können wir auch Gott beim Wort nehmen, bei seinem Wort, das wir in der Tageslosung gehört haben. „Bringt die Zehnten in voller Höhe und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.“
Lasst uns beten: Danke, Vater, dass du uns deinen Segen zugesagt hast. Danke, dass du uns alles in Fülle schenken willst. Du willst uns von deiner Fülle geben, so viel wir wollen. Lass uns aber auch immer daran denken, weiterzugeben, was du uns gibst. Lass uns daran denken, dass wir selbst es sind, die das Maß festlegen. Amen.