„Sehnsucht heißt das alte Lied der Taiga, das schon damals meine Mutter sang. Sehnsucht lag im Spiel der Balalaika, wenn sie abends vor dem Haus erklang.“
Dieses Lied von Alexandra kommt mir in den Sinn, wenn ich das Wort „Sehnsucht“ lese. Doch was ist Sehnsucht eigentlich? Wenn ich es wörtlich nehmen will, dann kann ich nur sagen: Es bezeichnet die Suche nach etwas, was wir sehen wollen.
Ich glaube, in jedem Menschen steckt eine Sehnsucht. Der eine hat Sehnsucht nach der Weite, der andere verzehrt sich in Sehnsucht nach dem Zuhause, einen quält die Sehnsucht nach einem Menschen, mit dem er zusammen sein möchte, und der andere verspürt die Sehnsucht nach dem Alleinsein, weil er der Gesellschaft seiner Mitmenschen überdrüssig geworden ist.
Wie wir sehen, können wir uns also nach grundverschiedenen Dingen sehnen. Wir sind ja auch grundverschiedene Menschen.
Doch ich denke, in jedem steckt die gleiche Sehnsucht: die Sehnsucht nach Geborgenheit. Mancher hat es nie erfahren dürfen, das Gefühl der Geborgenheit. Mancher ist von klein auf ausgestoßen, ausgesondert, fühlt sich weggeworfen. Mancher hat im Laufe der Zeit alles verloren, was für ihn Geborgenheit ausmachte, und er möchte einfach wieder dahin zurück. Und mancher ist geborgen und merkt es nicht einmal – weil er einfach nicht darüber nachdenkt, weil er sich die Zeit nicht nimmt um wahrzunehmen, was in ihm und um ihn herum geschieht.
Allen möchte ich zurufen: Es gibt die Geborgenheit, nach der Ihr Euch so sehr sehnt!
Jesus hat einmal gesagt: „Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.“ (Matthäus 11,28)
Ruhe, Ausruhen, sich geborgen fühlen, das finden wir am besten bei Jesus. Und dann ist die Sehnsucht gestillt.