Im Augenblick habt ihr mehr als die andern. Darum ist es nur recht, dass ihr denen helft, die in Not sind. Wenn dann einmal ihr in Not seid und sie mehr haben als ihr, sollen sie euch helfen. So kommt es zu einem Ausgleich zwischen euch.
2.Korinther 8,14
Ausgleichende Gerechtigkeit ist eine stehende Redewendung. Der, der viel hat, gibt von seinem Überfluss an den ab, der wenig oder gar nichts hat. So haben am Ende alle genug zum Leben, und keiner muss Hunger oder Durst oder sonstigen Mangel leiden. Sollte sich das Blatt einmal wenden, wird derjenige, der vorher unterstützt wurde, sich revanchieren können und demjenigen helfen, der vorher ihm geholfen hat. Klingt das nicht ein bisschen nach Paradies?
Paulus sagt hier dasselbe, was Gott zu seinem Volk gesagt hat. Das Volk Israel war unterwegs in der Wüste, murrte immer wieder gegen Mose und Aaron und machte ihnen Vorwürfe, weil diese sie ja „von den Fleischtöpfen Ägyptens“ weggelockt hatten. Als wenn es in Ägypten ein leichtes Leben gewesen wäre! Doch so ist das menschliche Herz – die Vergangenheit wird glorifiziert, die Gegenwart ist immer schwerer als das Gewesene.
Doch Gott sorgte für sein Volk auch in der Wüste. Abends kamen die Wachteln und flogen zu Tausenden in das Lager, so dass die Israeliten sie nur noch aufzulesen brauchten. Und morgens lag das Manna bereit, jeden Tag von neuem. Und dazu kam die Anweisung Gottes, jeden Tag nur so viel zu sammeln wie benötigt wurde. Am Tag vor dem Sabbat allerdings die doppelte Menge, damit es am nächsten Tag noch reichte und am Sabbat keine Arbeit zum Broterwerb verrichtet werden musste.
Und ganz gleich, wie viel jeder sammelte – am Ende hatte jeder genau das, was er brauchte. Ist das nicht ein schönes Beispiel dafür, wie Gott für uns sorgt?