Jetzt ist schon fast die Erntezeit vorbei. Äpfel, Birnen, Pflaumen und so mancherlei Gemüsesorten sind von Baum, Strauch und aus der Erde genommen und auf die eine oder andere Art und Weise konserviert worden. Vorrat für die nächste Zeit. Das sichert das Leben in den nächsten Wochen. Und ich komme auf so manchen Gedanken zum Thema Saat und Ernte.
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, heißt es so schön in einem bekannten deutschen Sprichwort. „Du erntest, was du gesät hast“, lautet ein zweites.
Wie man es auch drehen und wenden mag – an einem Apfelbaum werden eben nie Kirschen hängen. Und vor vielen Jahren sang Juliane Verding ihren Schlager „Ein morscher Baum trägt keine guten Früchte“.
Das heißt für mich: Wenn ich säe, werde ich auch ernten. Jetzt nicht unbedingt Weizen oder Mais, wer baut das schon selbst an. Doch auch im übertragenen Sinn lassen sich diese Sprichwörter verstehen. Ich säe den Samen in meine Umwelt, allen voran meine Kinder. Sie sehen von mir, wie ich mich verhalte, sie sehen, ob ich es ehrlich meine, sie sehen, ob bei mir Reden und Tun im Einklang stehen. Und Kinder haben scharfe Augen, das ist unbestreitbar.
Und so wie ich mich verhalte, so werden es meine Kinder übernehmen – bin ich ehrlich und gebe an der Kasse zu viel erhaltenes Wechselgeld zurück, werden sie es sich merken und ebenso handeln. Halte ich es mit der Wahrheit nicht so genau und sehe nur auf meinen eigenen Vorteil, wird das meine Kinder für ihre Zukunft prägen.
Wir tragen eine große Verantwortung für uns und unsere Umgebung. Bleibt nur die Hoffnung, dass die Fehler, die ich begangen habe und die ich noch begehe, sich nicht zu sehr auf meine Kinder und mein übriges Umfeld auswirken.
Manchmal können wir halt nur der Gnade Gottes vertrauen, dass er alles zum guten Ende führt und die Ernte besser wird als die Saat ursprünglich vermuten ließ.