Vor ein paar Tagen sah ich in einer Live-Show ein Double von Udo Lindenberg. Er hat es ganz gut gemacht, war zwar nicht perfekt, doch man wusste, wen er darstellen wollte.
Manchmal sehnen wir uns vielleicht danach, ein anderer oder eine andere zu sein. Manchmal möchten wir sogar ein Prominenter sein, einer, der im Rampenlicht steht, einer, dem der Erfolg auf die Stirn geschrieben ist. Dann würden wir überall wohin wir kommen im Mittelpunkt stehen, wir wären ständig im Fokus der Aufmerksamkeit, wir könnten uns in der allgemeinen Bewunderung der Menschen sonnen.
Manchmal möchten wir aber vielleicht auch ein ganz Unscheinbarer sein, einer, der sich gut verstecken kann, einer, der nicht auffällt, eine, die von keinem anderen wahrgenommen wird. Wir möchten wie eine Ameise sein, die sich im kleinsten Winkel, in der kleinsten Ritze verbergen kann. Keiner kann uns was, denn keiner kann uns sehen.
Doch was versprechen wir uns von einem solchen Rollentausch? Ist es wirklich möglich, in die Haut eines anderen zu schlüpfen? Nehmen wir nicht doch immer uns selbst mit in diese fremde Haut?
Zugegeben, es ist nicht leicht, was ich jetzt vorschlage. Sollten wir uns nicht einfach damit zufrieden geben mit dem, was wir sind? Um die Entscheidung zu vereinfachen, will ich Dir oder Euch das Lied mitgeben, das Jürgen Werth geschrieben hat:
Vergiss es nie: Dass du lebst, war keine eigene Idee
und dass du atmest, kein Entschluss von dir.
Vergiss es nie: Dass du lebst, war eines anderen Idee
und dass du atmest, sein Geschenk an dich
Vergiss es nie: Niemand denkt und fühlt und handelt so wie du,
und niemand lächelt so wie du es gerade tust.
Vergiss es nie: Niemand sieht den Himmel ganz genau wie du,
und niemand hat je, was du weißt, gewusst.
Vergiss es nie: Dein Gesicht hat niemand sonst auf dieser Welt,
und solche Augen hast alleine du.
Vergiss es nie: Du bist reich, egal, ob mit, ob ohne Geld,
denn du kannst leben! Niemand lebt wie du.
Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur,
ganz egal, ob du dein Lebenslied in Moll singst oder in Dur.
Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. DU bist DU.
Vergiss es nicht: Du bist einmalig! Und Du hast es nicht nötig, in die Haut eines anderen zu schlüpfen.