Leere Worte
Leere Worte! Oft gehörter, oft berechtigter Vorwurf. Jedes Wort ist leer, das sein Sprecher oder Schreiber nicht aus sich mit Sinn und Gefühl anfüllt. Wolfgang Zeiske
Dieses Wort über die leeren Worte ist ein wahres Wort. Wie oft schon habe ich mich selbst dabei ertappt, dass ich eine Floskel gebrauche. Floskeln sind ja nichts anderes als leere Worte. Leicht daher gesagt, nichts wert, nicht einmal richtig ernst gemeint. Und für das Gegenüber ohne Wert. Mein Gegenüber hat nämlich ein feines Gespür – er merkt, wenn ich es nicht ernst meine. Und es kann ihm weh tun, wenn er merkt, ich stehe nicht hinter dem Gesagten.
Doch wie kann ich aus leeren Worte etwas machen, das meinem Gegenüber etwas bringt, das meinem Gesprächspartner zeigt, er ist mir nicht gleichgültig?
Die Antwort liegt schon in der Frage. Ich muss meine Einstellung ändern, meine Haltung dem anderen gegenüber überdenken. Jeder Mensch ist vor Gott gleich viel wert. Darum sollte er auch mir wert genug sein, mit ihm mehr als leere Worte zu wechseln.
Ich will jetzt nicht den Smalltalk verbieten, das ist nicht gemeint. Aber ich möchte darauf aufmerksam machen, dass wir über unsere Worte auch einmal Rechenschaft ablegen werden. Und dann kann es passieren, dass mir meine leeren Worte wie ein nasser Lappen um die Ohren geklatscht werden. Dann kann es passieren, dass ich meine leeren Worte alle anhören muss. Dann kann es passieren, dass ich am liebsten laut schreiend davon rennen möchte, um vor diesen leeren Worten wegzulaufen. Ungute Vorstellung.
Lieber Gott, bitte hilf mir, meine Worte sinnvoll anzubringen. Lass mich nicht mit leeren Phrasen um mich werfen. Fülle meine Worte mit Sinn und Gefühl.