Kain – ein Brudermörder und Feigling
Die Geschichte Kains steht im 1. Mose 4, 2b -16.
Kain war der erste Sohn, der Adam und Eva nach ihrer Vertreibung aus dem Paradies geschenkt wurde. Er war der ältere Bruder von Abel und wurde ein Bauer, Abel wurde ein Schäfer.
Beide wollten Gott ein Opfer bringen. Gott hat das Opfer Abels angenommen, Kains Opfer jedoch verschmäht. Als Kind hatte ich ein Bild, auf dem beide dargestellt wurden – Abel mit einem Altar, auf dem der Rauch gerade nach oben stieg, und Kain mit einem Altar, auf dem der Rauch niedergedrückt wurde, so dass Kain sich ganz tief bücken musste, wollte er nicht von dem Rauch erstickt werden.
Es ist ja nur menschlich, das Kain nicht erfreut war über die Ablehnung seiner Gabe. Schließlich hatte er genauso hart gearbeitet wie Abel. Eifersüchtig wurde er auf seinen jüngeren Bruder. Hass wallte in ihm auf. Und schließlich wurde er zum Brudermörder und erschlug Abel – was Eifersucht und Hass alles bewirken können!
Zum feigen Mord kam dann noch die feige Ausrede. Auf Gottes Frage, wo sein Bruder sei, antwortete er: „Keine Ahnung. Soll ich etwa ständig auf ihn aufpassen?“ Völlig vergessen hatte er in dem Moment, dass Gott ja schon Bescheid wusste.
Die Strafe folgte auf dem Fuß. Kain wurde verflucht, und das von Gott selbst. Er wurde dazu verflucht, heimatlos zu sein, von Ort zu Ort zu irren, als Flüchtling zu leben. Doch noch immer hatte er kein Einsehen, noch immer keine Reue über seine Tat. Nein, er beschwerte sich noch bei Gott, dass diese Strafe unangemessen hoch wäre und er getötet werden könnte.
Und hier zeigt sich die Gnade Gottes. Er machte ein Zeichen, das sogenannte Kainsmal – dies hatte zur Folge, dass Kain sich sicher fühlen konnte. Selbst für einen Mörder, der keine Reue zeigte, hatte Gott etwas übrig und sorgte für ihn.
Und zu guter Letzt gab es auch für den Flüchtling Kain ein neues Zuhause. In der Bibel steht, dass er sich im Lande Nod östlich von Eden, dem Paradies, niederlassen konnte und dort eine Familie gründete.
Gericht und Gnade – diese beiden sind bei Gott oft gleichzeitig zu finden.