Ein Kaufmann muss ab und zu Inventur machen – alles zählen und katalogisieren, alles bewerten, was da ist, und dann eine Summe ziehen. Üblicherweise wird auch der Sollbestand mit dem Istbestand verglichen. Das wäre der kaufmännisch richtige Weg.
Wenn ich in meinem Leben Inventur machen würde – wie sähe diese aus?
Ich kann meine Talente zählen, also meine Gaben, die ich bekommen habe. Vielleicht ist es sogar gut, ab und zu einmal nachzudenken was ich habe. Dann werde ich aufmerksam auf das, was mir gegeben wurde, und ich bin vielleicht auch ganz zufrieden mit mir.
Doch halt – wieso kann ich zufrieden mit mir sein? Habe ich auch nur das Geringste dazu beigetragen, dass mir so manches Talent in die Wiege gelegt wurde? Habe ich auch nur das kleinste Verdienst daran, dass ich in einem reichen, in einem freien Land zur Welt gekommen bin und meine Talente, meine Möglichkeiten ausschöpfen kann?
Nun ja, so richtig in einem freien Land bin ich ja nicht aufgewachsen, aber jetzt lebe ich in einem freien Land, einem Land, in dem jeder so frei ist, dass es einen schon fast wieder ängstlich werden lässt.
Doch zurück zur Inventur…
Was habe ich, was mir nicht geschenkt wurde? Selbst wenn ich jetzt aufzählen würde, was ich mir in meinem Leben geschaffen habe, und das ist nicht wenig, so ist es doch nur zustande gekommen, weil ich gesund und kräftig genug war es zu leisten. Gesundheit und Kraft kommen aber nicht aus mir selbst, sondern wurden mir auch geschenkt.
Fazit: Ich kann nur immer wieder Danke sagen für alles, was mir gegeben wurde. Und diesen Dank sage ich aus tiefstem Herzen zu dem, der mich geschaffen hat:
Danke, Gott.