Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen

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Doch nun hat mein Auge dich gesehen…Hiob 42,5

Hiobs Leben gleicht einer Achterbahn: er war ganz oben, er war reich, er war mit zahlreichen Kindern gesegnet, er war kerngesund, alles glückte ihm.

Doch dann ging es steil bergab; er verlor sein Hab und Gut, seine Kinder, zu guter Letzt ging auch noch seine Gesundheit kaputt, und seine Frau war ihm absolut kein Rückhalt, sondern verspottete ihn auch noch.

Was ihm aber vielleicht am meisten wehtat, war der Verlust seiner Freunde. Freunde, die eigentlich zu ihm gekommen waren, um ihn zu trösten. Doch ihr Trost wandelte sich in Vorwürfe, weil sie nicht glauben konnten, dass Hiob grundlos so leiden musste. Doch da er auf seiner Meinung beharrte, er sei unschuldig, wurden sie immer unbarmherziger mit ihm, vollkommen ohne Mitleid hackten sie auf ihn ein.

Trotz aller Widrigkeiten blieb Hiob Gott treu, trotz allem hielt er daran fest, dass Gott sein Herr ist und dass Gott sein Schicksal wenden kann. Vorwürfe gegen Gott kamen allerdings auch in ihm hoch. Und ich kann es ihm nicht übelnehmen. Wie schnell bin ich selbst auch mit Vorwürfen bei der Hand, wenn etwas nicht so gut läuft, und dabei kann ich nicht behaupten, ich würde besonders viel leiden.

Das Ende der Hiobs-Geschichte liest sich jetzt allerdings wie ein Märchen. Hiob wird voll rehabilitiert, Gott selbst verteidigt ihn gegen seine sogenannten Freunde. Und Hiobs ganzer Verlust wird vollkommen ausgeglichen, ja, mehr noch, er hat am Ende doppelt so viel wie zuvor.

Wenn ich die Geschichte von Hiob lese, tröstet es mich ein bisschen, dass er nicht wusste, dass der ganze Auslöser seines Leidens eine Wette zwischen Gott und dem Widersacher, dem Teufel, war, und trotzdem hielt er an Gott fest. Dann kann ich mit meinen kleinen Wehwehchen erst recht an Gott festhalten, oder was meinst Du?

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