Ich, der HERR, behüte den Weinberg und begieße ihn immer wieder. Damit man ihn nicht verderbe, will ich ihn Tag und Nacht behüten.
Jesaja 27,3
Gärtner sein ist ein Ganzjahresjob. Weingärtner auch. Nix mit „von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre“ (Markus 4,28). So einfach hat es ein Weinbauer nicht.
Statistisch gesehen muss jeder Rebstock vom Winzer innerhalb eines Jahres ca. 17mal besucht werden.
Schon vor dem Austrieb beginnt man mit dem Rebschnitt, wochenlange Handarbeit. Im Frühling werden die Fruchtruten nach unten gebunden. Mechanisches Auflockern, Begrünungspflanzen säen, düngen, Pflanzenschutz gegen Pilzkrankheiten, je nach Witterung insgesamt 4 bis 7mal im Laufe des Sommers. Während der Blüte werden die Reben aufgebunden oder eingekürzt, um zu verhindern, dass die Reben abbrechen.
Während der ganzen Wachstumsperiode sind die Weingärtner mit Laubarbeiten beschäftigt, Triebe festbinden, Blätter entfernen, um die Durchlüftung der Reben zu fördern. Im August beginnen die Weingärtner mit der sogenannten „grünen Lese“. Durch das Entfernen von Beeren erhalten die verbleibenden Beeren mehr Kraft.
Im September ist es dann endlich soweit: Die Früchte der Arbeit können geerntet – besser gelesen – werden. Die Lese kann sich bis zu drei Wochen hinziehen. Vor allem, wenn sie von Hand erfolgt.
Nach dieser Strapaze ist eigentlich eine Pause verdient. Doch der Winzer muss nochmal „ran“. Der Weinbergboden wird ein letztes Mal umgepflügt. Dann deckt auch meist schon bald der Schnee den Weinberg zu.
Ja, das ist ein Winzerjahr…keine leichte Arbeit, die Arbeit im Weinberg. Und nicht immer ist es ein erfolgreiches Jahr – dann kommt es auch mal vor, dass zu schlechte Witterung eine Missernte verursacht.
Und dieser Weingärtner ist unser himmlischer Vater für uns – wir sind sein Weinberg. Er behütet uns, er arbeitet an uns, und er freut sich, wenn wir Frucht bringen.