Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.
Offenbarung 3,17
Ein reicher Geizhals lag im Sterben. Er hatte sein Leben nach dem Grundsatz geführt: „Geld ist alles“ und dachte, dass es in der Ewigkeit auch so sein werde, darum befahl er seinen Kindern, einen Beutel voll Geld in den Sarg zu legen.
Als er in den Himmel kam, sah er ein Büfett voll feinster Speisen, da dachte er, wie gut, dass ich Geld mitnahm und fragte: „Was kostet diese Sardine?“ „Einen Pfennig.“ „Und diese Pastete?“ „Auch einen Pfennig“ – „Billig“, dachte der Reiche und wählte sich eine ganze Platte schönster Speisen aus.
Als er mit einem Goldstück bezahlen wollte, sah der Verkäufer das Geldstück aufmerksam an: „Wie ich sehe, haben sie dort unten auf der Erde wenig gelernt. Wir nehmen nicht das Geld an, welches sie besitzen, sondern das sie verschenkt haben. Denken sie nach, vielleicht haben sie jemals einem Bettler eine Gabe gegeben?“
Der Reiche senkte die Augen und dachte nach. Nie hatte er einen Pfennig verschenkt! – Und zwei handfeste Männer führten ihn wieder hinaus.
Nach einer russischen Legende
An diese Geschichte musste ich denken, als ich den heutigen Lehrtext las. So mancher denkt, er kann sich für Geld alles kaufen, ja sogar das üppige Leben nach dem Tod. So mancher denkt, mit Geld kann man sogar das Recht kaufen. Und wer nichts hat, hat auch keine Rechte.
Der obige Vers wurde der Gemeinde von Laodizea geschrieben. Laodizea wird von allen sieben Gemeinden in der Offenbarung schonungslos verurteilt. Kein Wort des Lobes wird ausgesprochen, kein versöhnlicher Zug.
Doch was stimmte in dieser Gemeinde nicht? Dort wo materieller Wohlstand herrscht, fragen die Menschen am wenigsten nach Gott. Und das hat auch Auswirkungen auf die Gemeinde. Es besteht eine besonders große Gefahr für die Gläubigen, dass sie sich zu sehr von der Welt und ihren Maßstäben einnehmen lassen, so dass die Prioritäten falsch gesetzt werden. Und die Glieder dieser Gemeinde machten sich offenbar selbst etwas vor und waren doch in den Augen Gottes arm, blind und nackt.
Was heißt das für uns heute? Setz Deine Prioritäten an der richtigen Stelle. Es ist nicht verboten reich zu sein, doch mach aus Deinem Besitz keinen Gott. Alles ist Dir geschenkt worden. Grund dankbar zu sein.