Ich bin der Weinstock

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– Johannes 15,5

Ein Winzer hat das ganze Jahr über zu tun – Rebschnitt, mechanisches Auflockern, Säen der Begrünungspflanze, Düngen, Pflanzenschutz gegen Pilzkrankheiten, Aufbinden oder Kürzen der Reben, Laubarbeiten, Festbinden der Triebe, Entfernen von Blättern zur Verbesserung der Durchlüftung…im Herbst erfolgt dann die Lese, die Ernte, der Lohn der Mühe der vergangenen Monate.

Doch das Winzerjahr ist nicht immer erfolgreich – es gibt auch Missernten. Dann werden die Reben abgeschnitten und ins Feuer geworfen – zu etwas anderem sind sie nicht mehr zu gebrauchen.

Jesus lebte in einer Gegend, in der der Weinbau jahrtausendealte Tradition hat. Und er brachte gern Beispiele, sogenannte Gleichnisse, aus der unmittelbaren Umgebung seiner Zuhörer. Seine Geschichten wurden verstanden. So war auch dieses Bild von einem Weinstock seinen Jüngern nicht fremd.

Doch dass er sich selbst als Weinstock bezeichnete, das war für sie ein völlig neuer Gedanke. Er war doch ein Mensch wie sie selbst, abgesehen davon, dass er doch ab und zu mal ein Wunder vollbrachte, hatte wie sie selbst auch einen Beruf erlernt, sah aus wie sie, redete ihre Sprache, ja ihren Dialekt, was sollte dann diese Sache mit dem Weinstock?

Sie werden es später verstanden haben – und ohne ihn können auch wir nichts tun. Wenn wir mit ihm keine Verbindung mehr haben, dann verdorren wir genau wie eine abgebrochene Rebe, die keinen Kontakt mehr hat zu der Wurzel, aus der sie ihre gesamte Nahrung bezieht.

Doch wenn wir unsern Kontakt, unsere Beziehung zu ihm aufrecht erhalten, wenn wir zu ihm eine enge Bindung bestehen lassen, dann werden wir erleben, wie wir Frucht bringen, wie wir gesegnet werden, wie unser Glaube immer größer wird und wir immer stärker auch zu ihm hinwachsen. Dann werden wir erleben, dass Wunder geschehen, dass Menschen ihn als ihren Herrn annehmen, dann werden wir, wie er uns verheißen hat, noch größere Dinge erleben, als er sie selbst tat.

Ich bin gespannt, was er alles für uns bereit hält – ich bin gern eine Rebe, solange er mein Weinstock ist.

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