Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut.
Jesaja 45,6-7
Das spricht Gott zum Feldherrn und König Kyrus.
Das Volk Israel war in der Verbannung in Babylonien. Weil sie immer wieder von Gott abgefallen waren und auf keine Warnung durch die Propheten hören wollten, mussten sie fühlen. Der babylonische König Nebukadnezar überfiel Israel, zerstörte Jerusalem und den Tempel und deportierte einen großen Teil des Volkes nach Babylon.
Wenn sie auch nicht unbedingt solche Fronarbeit verrichten mussten wie viele Jahrhunderte vorher die Israeliten in Ägypten, so sehnten sie sich doch zurück nach ihrer Heimat, ihrem angestammten Zuhause. Und in der Fremde besannen sich so manche erst wieder auf Gott und sein Wort. Im babylonischen Exil entstanden beispielsweise die ersten Niederschriften der Tora.
Und ihr Wunsch nach Rückkehr in die Heimat sollte erfüllt werden.
Babylon, das große unbesiegbar scheinende Babylon, wurde durch den Perserkönig Kyrus II. erobert. Und obwohl Kyrus nicht an den Gott der Juden glaubte, wurde er doch sein Werkzeug.
Kyrus erlaubte den Juden zurückzukehren nach Israel und Jerusalem. Er förderte sogar den Wiederaufbau des Tempels. In den Büchern Esra und Nehemia stehen Zahlenangaben über die Rückkehrer und was sie alles mit sich nehmen durften.
Das Kapitel aus dem Jesajabuch, aus dem der obige Vers stammt, beginnt mit den Worten „So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, den ich bei seiner rechten Hand ergriff.“
Kyrus wird als Gesalbter des Herrn bezeichnet – trotz seiner ablehnenden Haltung gegen den jüdischen Glauben. Und er durfte im großen Plan, den Gott mit seinem Volk hatte und hat, sein Instrument sein, auch wenn er sich dessen überhaupt nicht bewusst war.