Gott, du holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde. Du machst mich sehr groß und tröstest mich wieder.
Psalm 71,20-21
Diese Verse stammen aus dem Psalm, der überschrieben ist mit Bitte um Gottes Hilfe im Alter.
Der Psalmbeter – hier wird kein Name genannt – setzt sein ganzes Vertrauen auf seinen himmlischen Vater. Er hat sein ganzes Leben lang seine Zuversicht darin gesehen, dass Gott ihm hilft. Nun wird er alt, und seine Feinde denken, jetzt wird er schwach, jetzt können sie ihn besiegen.
Das würde ja auch funktionieren, wenn – ja, wenn da nicht noch einer wäre, an den sich der Psalmbeter wenden kann und der ihn erhören wird. Immer weiter vertrauen, das hat sich der Beter vorgenommen. Und dann kann er auch getrost alt und schwach werden, weil er weiß, dass es jemanden gibt, der ihm hilft.
Der Beter ist in seinem Leben durch tiefe Täler gegangen, Täler der Trauer, des Leids, der Verzweiflung. Doch immer wieder hat er zurückgefunden zum Helfer und Retter. Immer wieder konnte er die Hilfe Gottes erfahren.
Jetzt, wo er alt geworden ist, will der Beter immer wieder davon erzählen, was Gott ihm in seinem Leben an Gutem und Bewahrung hat zuteilwerden lassen. Er will nicht hochmütig sein, doch er darf stolz darauf sein, dass er von Gott auserwählt wurde, um sein Zeuge zu sein. Immer wieder erinnert er sich daran, dass er von Jugend an vieles lernen durfte und dass er jetzt fähig ist, von den Wundern Gottes zu erzählen.
Seine Feinde – die können ihm nichts anhaben, denn er hat den stärksten Beistand, den ein Mensch nur haben kann. Und deshalb will er seinem Gott mit dem danken, was er am besten kann. Offensichtlich ist er ein musikalischer Mensch, denn er will singen und dazu mit der Harfe spielen. Alles als Dank für seinen Gott, der ihm hilft.