Ich bin der gute Hirte

11847617_10153580647339679_610392601_oIch bin der gute Hirte – Johannes 10,11

Es gibt hier nicht mehr sehr viele Schafherden – eigentlich habe ich schon lange keine mehr gesehen. Doch ich kann mich noch gut erinnern, wie sie aussehen – und mittendrin der Schäfer mit seinem breiten Hut, seinem langen Mantel und seinem überdimensionalen Stecken. Und sofort fällt mir der 23. Psalm ein „Dein Stecken und Stab trösten mich“…

Der Herr ist mein Hirte, ja das wusste bereits David. Und er hat am eigenen Leib gespürt, was es heißt Schafe zu hüten – musste er doch tagaus, tagein die Schafe seines Vaters vor allem möglichen bewahren. Ein harter Job war es, bei Wind und Wetter und oft auch in der Nacht mit den Schafen draußen zu sein. Löwen und Wölfe lauerten darauf, sich ein Lamm zu holen – blutiger Lammbraten war schon immer für diese Raubtiere ein Leckerbissen.

Und die Schafe haben ja auch ihren eigenen Kopf – sie verdrücken sich ins Dickicht, sie laufen davon, sie wissen nicht was sie wollen.

Aber eins wissen sie – sie kennen ihren Hirten, den Schäfer, der sich tagtäglich um sie kümmert. Und sie kennen seine Stimme – sie hören diese unter vielen anderen deutlich heraus. Der Schäfer hat schon oft und lange mit ihnen und zu ihnen gesprochen, hat ihnen Namen gegeben, so manches Lamm hat er vielleicht sogar mit der Flasche groß gezogen, weil die Mutter aus irgend einem Grunde selbst dazu nicht in der Lage war. So entstand eine innige Bindung zwischen dem Hirten und seinen Schafen.

Diese Bindung ist so eng, dass der Hirte seine Schafe wie seine eigenen Kinder beschützt, sie sogar unter Einsatz seines Lebens verteidigt. Wenn eines der Schafe sich verirrt (ihr Orientierungssinn ist wirklich nicht stark ausgeprägt), dann wird er diesem Schaf nachgehen und es so lange suchen, bis er es gefunden hat.

Ein angemieteter Hüter der Schafe dagegen hat nicht diese enge Beziehung zu den Tieren – das Schafe hüten ist für ihn ein Job wie jeder andere. Wenn es dann mal gefährlich wird, ein Löwe oder ein Wolf der Herde auflauert, dann überlässt er die Schafe ihrem Schicksal und verschwindet. Und wenn eins fehlt, ist ihm das relativ gleichgültig – es sind ja noch genug andere da.

Nun sag selbst – wenn Du Schaf wärst, wen hättest Du gern als Hirten?

Jesus will Dein guter Hirte sein, und er hat bereits sein Leben gegeben, damit wir alle, Du und ich, seine Schafe sein können. Und ich muss zugeben, ich bin gern ein Schaf. Jedenfalls in dieser Beziehung.

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