Ich bin das Brot – Johannes 6,35
Die Menschen sind sensationslüstern. Daran hat sich in den vergangenen Jahrtausenden nichts, aber auch gar nichts geändert.
Nachdem Jesus 5000 Menschen, genauer gesagt 5000 Männer (Frauen und Kinder wurden gar nicht mitgezählt) wie durch ein Wunder mit ganzen fünf Broten und zwei Fischen satt bekommen hatte und von den Resten 12 Körbe gefüllt wurden, liefen ihm die Menschen in Scharen hinterher. Hungrig nach neuen Wundern, gierig auf neue Attraktionen, die dieser Rabbi da vielleicht noch auf Lager hatte.
Doch was er den ihm Nachfolgenden dann sagt, ist ihnen zu hoch. Das verstehen sie überhaupt nicht.
Gut, dass die Vorfahren vom Manna in der Wüste aßen und irgendwann einmal gestorben sind, das leuchtet jedem von ihnen ein. Doch dann sagt dieser Jesus vollkommen Undurchschaubares, Mystisches, ja Gotteslästerliches.
Er sagt von sich, dass er das Brot des Lebens ist. Er sagt, er ist vom Himmel herabgekommen. Er sagt, sie werden nie wieder hungern, wenn sie an ihn glauben. Er behauptet, er wird sie von den Toten auferwecken. Er sagt, wer von dem himmlischen Brot – und damit meint er sich selbst – essen wird, hat das ewige Leben.
Es klingt wie eine Vorausschau auf das Heilige Abendmahl, als Jesus sagt „Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird.“ und „Das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.“
Mit dieser Vorstellung sind die Zuhörer völlig überfordert. Wie kann das sein? Sollen sie Menschenfleisch essen? Sollen sie menschliches Blut trinken? Ist doch bereits der Genuss von tierischem Blut im Gesetz streng verboten!
Jesus sprach in Bildern, das wissen wir heute. Doch damals nahmen die Menschen die Worte als Worte, also wörtlich. Und viele haben sich von Jesus abgewandt, sie wollten nichts mehr mit ihm und seinen unverständlichen Reden zu tun haben.
Es war genau wie heute. So mancher Prominente ist ganz schnell bei seinen Fans „unten durch“, wenn er nicht so handelt oder spricht wie sie es sich vorstellen.
Doch die Jünger bleiben. Und Petrus bringt es auf den Punkt, als er sagt: „Du hast Worte des ewigen Lebens.“ Nicht das Brot ist das wichtigste, sondern das Wort, das Jesus zu uns spricht und mit dem er uns das ewige Leben verheißt.