Herr, mein Fels,
meine Burg,
mein Erretter;
mein Gott,
mein Hort,
auf den ich traue,
mein Schild
und Berg
meines Heiles
und mein Schutz!
Psalm 18,3
Der Psalm 18 gehört in die Reihe der „Danklieder eines Einzelnen“.
Ein Mensch schaut auf eine äußerste Bedrohung seiner ganzen Existenz zurück.
Nicht das eine oder andere stand da auf dem Spiel, sondern absolut alles, sein ganzes Leben.
In größter Verzweiflung fühlt er schon den Tod nach sich greifen. Ihm bleibt nur das Gebet, besser der verzweifelte Schrei nach Gott!
Da erfährt er, dass dieser Schrei nicht im Leeren verhallt, sondern aufmerksam gehört wird und er eine rettende Antwort erfährt.
Das Bild von dem schützenden Fels lässt an ein vom Sturm aufgewühltes Meer denken, an das Kentern eines Schiffs, an das Erreichen eines Felsens in der Brandung, so dass ein Schiffbrüchiger das nackte Leben retten konnte.
Als er zur Besinnung kommt, fragt er sich, woher die Rettung kam und warum gerade er gerettet wurde.
In einer sein ganzes Leben bestimmenden Dankbarkeit kann er sich nun kaum genug tun, Gott zu loben. Er tut es in immer neuen, auch für künftige Probleme hilfreichen Bildern: Er erfuhr Gott nicht nur als rettenden Felsen, sondern auch als bergende Burg, als schützenden Schild und letzte Zuflucht.
Vers 47 heißt es dann „Gott, meinen Retter, will ich rühmen!“ Ja, wen oder was denn sonst rühmen? Kann denn etwa der Gerettete sich selbst als starken, mutigen Menschen rühmen? Nein! Kann er sich einen Überlebenskünstler nennen? Nochmals nein!
Die blanke Angst, Todesangst hatte ihn ergriffen. Er fühlte sich als elendster unter allen Menschen, hatte jede Hoffnung fallen lassen und sich schon aufgegeben. Aber dann kommt der Triumph über die ganzen Feinde.
Seine Erfahrung ist kein Einzelfall. Sie kann auch heute gemacht werden. Denn Barmherzigkeit macht das innerste Wesen Gottes aus. In der Geschichte seines Volkes, seiner Gemeinde und ungezählter Einzelner bewies er sie.
Vielleicht können wir mit dem Psalmbeter sagen: „Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter!“