HERR, ich habe dir meine Sache befohlen.
Jeremia 11,20
Jeremia könnte mir schon Leid tun. Was er alles durchmachen musste im Dienst und Auftrag seines Gottes, das ist echt heftig.
Schon mit 17 Jahren zum Propheten berufen, war er damit beauftragt, das kommende Unheil seinem Volk anzukündigen. Keiner wollte ihm glauben. Er war ein unbequemer Mahner, einer, den man am liebsten gar nicht hören möchte. Und so sollte er mehr als einmal mundtot gemacht werden.
Wie ist es denn heute bei uns? Hören wir gern Kritik? Wie reagieren wir auf Kritik? Mag sie noch so berechtigt sein, meistens möchten wir doch lieber Lob. Kritiker sind nicht erwünscht. Und schon gar nicht Kritik aus den eigenen Reihen. Da sollen doch alle schön konform gehen.
Genauso war es zu der Zeit, als Jeremia lebte. Kritiker waren schon zu allen Zeiten unerwünscht. Und wer das eigene Volk kritisierte, sich anmaßte, ein Urteil über seine Mitmenschen zu sprechen, der musste beseitigt werden. Wo kämen wir denn da hin, wenn wir das dulden würden, so mögen sich die Zeitgenossen Jeremias damals gedacht haben.
Da gab es beispielsweise Leute im Ort Anatot. Die hatten ein Komplott gegen Jeremia geschmiedet. Und er war völlig ahnungslos. Doch er hatte einen Helfer, einen, der den Anschlag kannte und Jeremia darüber informierte. Gott selbst kam zu Jeremia und erklärte ihm den Plan der Männer aus Anatot.
Und Gott tat noch mehr. Er vereitelte nicht nur den mörderischen Anschlag, nein, er bestrafte die Attentäter selbst mit dem Tod. Selbst ihre Kinder mussten die Strafe mit tragen, denn als die Väter in der Schlacht umkamen, mussten die Kinder verhungern, weil keiner mehr da war, der sie ernähren konnte.
Gott lässt sich nicht spotten, und wer sein Wort verachtet, verachtet auch ihn.