Gottes Forderungen und meine Schwachheit

SAMSUNG CAMERA PICTURESNun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, noch von dir, als dass du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst von ganzem Herzen und von ganzer Seele?
5.Mose 10,12

Der Vers und die folgenden sind ein typisches Beispiel für die Tun-Ergehen-Lehre der Israeliten. Es geht um die Befolgung der 10 Gebote. Wer sie befolgt, bekommt die Verheißung: „Dass du die Gebote des HERRN hältst und seine Rechte, die ich dir heute gebiete, auf dass dir’s wohlgehe.“ (Vers 13)

Ein bisschen erinnert mich der Vers an das Doppelgebot der Liebe, das auch Jesus zitiert hat und das auch bei Pharisäern und Schriftgelehrten wohlbekannt war (beispielsweise in Lukas 10,27 nachzulesen).

Doch was beinhaltet der Vers eigentlich wirklich für uns?

Da ist als erstes die Furcht Gottes. Hier ist nicht gemeint, wir sollen Angst haben, sondern Furcht kann man hier eher als Respekt, als Achtung verstehen. Wenn wir jemanden respektieren, dann erkennen wir seine Größe an. Und wer ist schon größer als Gott es ist?

Das zweite: Wir sollen in seinen Wegen wandeln. Das ist oft leichter gesagt als getan. Ganz schnell geht es uns wie Rotkäppchen, wir lassen uns von jemandem zu etwas anderem als dem Geplanten überreden, und schon sind wir vom Weg abgewichen. Da können wir wie David beten: „Weise mir, Herr, deinen Weg!“ (Psalm 86,11). Wohlgemerkt, DEINEN Weg, nicht MEINEN!

Das dritte: Wir sollen Gott lieben. Das klingt so schön und ist doch nicht so einfach. Wer sagt „Ich liebe Gott“ und keiner sieht etwas davon, weil er mit seinen nächsten Mitmenschen Schindluder treibt, macht sich unglaubwürdig. Die Liebe zu Gott zeigt sich zuallererst im Umgang mit den nahestehenden Menschen (und Tieren).

Und noch ein viertes: wir sollen Gott dienen „von ganzem Herzen und von ganzer Seele“, wie hier steht. Herz und Seele, das sind die Gedanken und Gefühle. Es ist noch nicht einmal der Leib, der Körper, genannt. Doch der wird sich nach dem richten, was Herz und Seele ihm zeigen. Wenn wir also Gott dienen, dann wird das mit dem ganzen Menschen geschehen. Andere werden es sehen, das wird nicht ausbleiben. Und vielleicht kommt dann auch die Frage nach dem Warum. Warum wir so und nicht anders handeln. Warum wir bei Hassparolen nicht mitschreien. Warum wir uns einsetzen für Schwache, Hilflose und Fremde. Warum wir unsere Stimme erheben für Menschen, Tiere und Natur. Das alles ist Gottesdienst. Dienst für Gott.

Wenn ich die Aufzählung jetzt so lese, fange ich an zu grübeln: Werde ich das alles schaffen, was da erwartet wird? Bin ich nicht viel zu schwach, zu wenig ausdauernd, zu leicht abzulenken? Durchaus möglich, doch auch Paulus und Petrus und wie sie alle heißen waren schwach. Und ausgerechnet Paulus hat geschrieben: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“ (Philipper 4,13)

Dann wird das mit der Gottesfurcht, dem richtigen Weg, der Liebe zu Gott und dem Dienen auch möglich sein.

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