Gott nimmt nicht die Lasten,
sondern stärkt die Schultern
Dietrich Bonhoeffer hat einmal geschrieben:
„Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.“
Ist das nicht ungemein tröstlich? Wir brauchen keine Angst vor der Zukunft zu haben, auch wenn sie trüb aussieht. Wir brauchen uns nur auf Gott zu verlassen, der wird uns geben, was wir nötig haben. Nicht nur die Nahrung und Kleidung, sondern auch die notwendige Kraft, schwierige Zeiten zu überstehen.
Da ist die Angst vor der Prüfung, wenn ich denke, ich weiß oder kann nicht genug und werde sie nicht bestehen. Da ist die Angst vor Krankheit, wenn ich nicht weiß, was alles auf mich zukommen wird an Schmerzen, Operationen und Verlusten. Da ist die Angst vor dem Altwerden, wenn ich nicht weiß, wovon ich im Alter leben soll mit den geringen finanziellen Mitteln, die ich dann zur Verfügung haben werde.
Und dann das Wort von Bonhoeffer. Gott wird uns die Kraft geben, wenn es notwendig ist, nicht schon vorher. Und er weiß auch genau, warum. Wenn ich etwas geschafft habe, dann bin ich ganz schnell in Gefahr, mir auf mich und meine Leistung etwas einzubilden, mir einzureden, ich hätte alles aus eigener Kraft erreicht. Und Gott bleibt außen vor. Dabei ist doch alles, was ich habe, von ihm. Er hat es mir anvertraut.
Und noch eins: Wir sollen nicht denken, wenn wir mit Gott gehen, dann wird alles leicht. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall. Oft müssen wir gegen den Strom schwimmen, nicht im Mainstream mitmachen, sondern oppositionell werden. Aber auch dafür bekommen wir von Gott die Kraft – wir müssen ihm nur vertrauen. Und ich weiß, wovon ich schreibe. So wie Bonhoeffer genau wusste, wovon er schrieb.
Vertrauen auf Gott bringt uns die Kraft von Gott.