Befiehl dem Herrn deine Wege

SAMSUNG CAMERA PICTURESBefiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen.
Psalm 37,5

In den letzten Tagen war ich zur Ostdeutschen Jährlichen Konferenz meiner Kirche im erzgebirgischen Aue. Thema der Konferenz war: „Orientierung in unübersichtlicher Zeit“. Dazu wurden drei Fragen gestellt: Was können wir glauben? Was dürfen wir hoffen? Was sollen wir tun?

Fünf Tage lang dachten wir in Diskussionen, Einzelgesprächen und Gottesdiensten über die Fragen nach. Die eine oder andere Antwort haben wir auch gefunden, mancher nur für sich, manche Antwort wurde dann als allgemein gültig anerkannt.

Doch was wäre, wenn wir uns einfach das heutige Losungswort als Antwort auf alle Fragen vor Augen gestellt hätten? Hätten wir uns dann fünf Tage teilweise harte Arbeit sparen können? Wären wir am ersten Tag schon wieder abgereist, da ja eine allgemein gültige Antwort gefunden worden war? Das wäre mit Sicherheit nicht sehr sinnvoll gewesen, galt es doch auch noch andere Themen, finanzielle und organisatorische, zu klären. Und selbst wenn wir die Losung als Antwort auf all unsere Fragen angesehen hätten – es wäre trotzdem ein heilloses Durcheinander geworden, da ja jeder einen anderen Schwerpunkt als Priorität setzen könnte und eine Verständigung und Einigung nicht so schnell möglich wäre, wenn wir in alle Himmelsrichtungen verstreut wären. Also blieben wir und arbeiteten die Themen und Thesen gemeinsam durch.

Und trotzdem: der obige Vers hat es in sich. Befiehl dem Herrn deine Wege

Jemandem etwas anbefehlen ist in unserem Sprachgebrauch nicht mehr ganz so häufig anzutreffen. Es bedeutet, ich traue einem anderen zu, dass er eine Lösung findet für meine Situation.

Dieser Jemand ist Gott. Ihm kann ich zutrauen, dass er meinen Weg führt und dass er selbst meine krummen Wege richten kann, mich wieder auf die richtige Richtung hinweist und mich liebevoll dahin bringt, den Weg zu gehen, den er für mich vorgesehen hat.

Und ich muss sagen, das hat sich bisher gut bewährt. So wie der Psalmbeter am Schluss des Verses verspricht: „Er wird’s wohlmachen“, so dürfen wir uns darauf verlassen, dass am Ende alles gut wird – auch wenn es manchmal überhaupt nicht danach aussieht.

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