Auf einem Spaziergang entdeckte ich plötzlich diesen leblosen Spatz…vermutlich gegen eine Fensterscheibe gedonnert und auf diese Weise ums Leben gekommen.
War er zu Lebzeiten ein frecher Spatz? Hat er sich mit den anderen Spatzen ums Futter gestritten – lautstark, wie Spatzen nun mal so sind? Hat er anderen das Futter vor der Nase weggeschnappt und sich diebisch gefreut wie eine Elster?
Oder war er brav und bieder und hat sich rührend um die Eier gekümmert, die seine Frau ins Nest legte? Hat er mit gebrütet und sich auf den Nachwuchs gefreut? Hat er die Kleinen fleißig mit gefüttert und ihnen, als es so weit war, das Fliegen beigebracht? Und weil er immer so lieb war, ist er jetzt im Vogelhimmel?
Ich weiß es nicht.
Aber was ich weiß – kein Sperling fällt vom Himmel, ohne dass es der himmlische Vater weiß und sieht. Ich weiß es, weil Jesus selbst es gesagt hat – lies einfach mal nach bei Matthäus 10, da steht es: „Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge.“
Und wenn der Vater im Himmel schon auf jeden Sperling achtet, wie viel mehr wird er auf mich oder Dich achten, denn wir sind seine Kinder.
Einer sieht uns immer. Das kann uns Trost sein, wenn wir wieder einmal denken, wir wären allein.