Dunkle Welt
Jesus ist zu Weihnachten geboren – denken wir. Es war eine stille Nacht – denken wir. Es war Friede, Freude, Eierkuchen – denken wir. Unsere Weihnachtsfeiern werden von allgemeinem gutem Gefühl begleitet. Weihnachtliche Stimmung gehört dazu – Lebkuchenduft, Weihnachtsstollen, Lichter überall, wir singen „Stille Nacht“ und knabbern dabei selbstgebackene Kekse oder Pfefferkuchen.
Doch Jesus kam nicht in eine heile Welt – er wurde in eine krisengeschüttelte Zeit hinein geboren. Sein Volk war unterdrückt. Die Römer hatten das Sagen. Die Römer – die völlig andere Götter anbeteten, als das Volk Israel anerkennen konnte und wollte. Immer wieder flackerten Aufstände auf, die blutig niedergeschlagen wurden.
In diese Zeit hinein wurde Jesus geboren. Herrscher war zu seiner Zeit der für seine Grausamkeit berühmte und berüchtigte Herodes. Und dieser bewies seinen Ruf auch, indem er ein neues Blutbad anrichtete. Auf seinen Befehl hin wurde alle männlichen Babys unter zwei Jahren in Jesu Geburtsort Bethlehem hingeschlachtet.
Wäre das heute passiert, kämen wohl bei facebook und ähnlichen Communitys solche Sprüche wie „Wie kann Gott das zulassen?“ oder „Wenn es Gott gäbe, wäre das jetzt nicht passiert!“…
Immer wieder geschehen Grausamkeiten, immer wieder fragen wir uns „Warum kann Gott so etwas geschehen lassen?“
Jüngstes Ereignis ist das grausame Geschehen auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin. Ich habe so manchen Kommentar gelesen, der darauf hinzielte, dass Gott nicht existiert, denn wenn es ihn gäbe, würde so etwas nicht geschehen.
Doch wie ist es wirklich? Wir – die Menschen – haben die Welt, die Erde anvertraut bekommen, wir sollten sie bebauen, sie bewahren, wir sollten fruchtbar sein und uns mehren und die Erde füllen und sie uns untertan machen….
Gleichzeitig haben wir Menschen die Freiheit bekommen uns zu entscheiden – für oder gegen Gott, für oder gegen die Schöpfung, die Menschlichkeit, das Leben. Und wie oft entscheiden wir uns für die falsche Seite? Für die dunkle Seite?
Wofür entscheidest Du Dich?