Du siehst alle meine Wege

21 Brücke in der WildnisIch gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Psalm 139,3

Schon Hiob wusste: (Hiob 31,4) Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte?

Er sieht es, wenn wir gehen oder uns niederlegen; mit anderen Worten: Er hat beständig Acht auf uns. Keiner unserer Tage ist vor ihm verborgen.

Also die totale Überwachung? Big Brother is watching you?

Die Erkenntnis des Psalmisten ist: ich kann nicht selbst entscheiden, ob ich gesehen werde von Gott. Ich kann es nur vergessen oder wissen, mich darauf einzustellen oder es negieren. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Gott nah ist, dass Er uns nah ist.

Manche denken ja, Christen seien Träumer, Fantasten! Tatsache ist: Christen sind Realisten. Sie rechnen mit der Nähe Gottes. Nicht nur geographisch, nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich.

Man kann sich über Gottes Röntgenblicke ärgern und man kann darüber erschrecken. Man kann auch sagen: Da ist einer, der kennt mich! Ich brauche mich nicht zu verstecken. Ich darf so sein, wie ich bin. Einer, der versteht mich. Endlich brauche ich mich nicht zu erklären. Er kennt mich durch und durch! Vor dem muss ich nicht mein Gesicht wahren. Vor dem muss ich mich nicht so gut wie möglich verkaufen.

Da ist endlich einer, der mich nicht falsch einschätzt. Da ist einer, der mich nicht überfordert! Da ist einer, der mich vom ersten bis zum letzten Atemzug kennt – noch mehr: vor dem ersten Atemzug und nach dem letzten Atemzug.

David – der Verfasser dieses Psalms – wusste ganz genau, dass er geborgen war in Gottes Hand – und das auch, nachdem er zum Ehebrecher und sogar zum Mörder geworden war. Er hat erfahren, dass nichts mehr geheim zu halten ist. Und dass selbst ein Ehebrecher und Mörder immer noch zurückkommen kann.

Machen wir es doch einfach wie David – machen wir uns bewusst, dass auch wir in Gottes Hand geborgen sind.

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