Die Verfluchung des Feigenbaums

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Und am nächsten Tag, als sie von Betanien weggingen, hungerte ihn. Und er sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte; da ging er hin, ob er etwas darauf fände. Und als er zu ihm kam, fand er nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit für Feigen. Da fing Jesus an und sprach zu ihm: Nun esse niemand mehr eine Frucht von dir in Ewigkeit! Und seine Jünger hörten das. Und als sie am Morgen an dem Feigenbaum vorbeigingen, sahen sie, dass er verdorrt war bis zur Wurzel.
(Mk 11,12-14.20

Hier lesen wir vom einzigen Strafwunder, das in der Bibel steht.

Normalerweise blüht ein Feigenbaum bis zu dreimal im Jahr und hat entsprechend oft Früchte. Doch hier ist es ganz schön stark – bloß weil dieser arme Baum gerade mal keine Frucht trägt, wird er von Jesus verflucht. Als Strafe für etwas, wofür er eigentlich gar nichts kann.Am nächsten Tag ist er verdorrt, keine Chance mehr auf Rettung.

Die Jünger sind natürlich erstaunt wegen des Resultats. Wieder einmal verstehen sie nur Bahnhof. Nur Petrus spricht Jesus daraufhin an und stellt fest, dass der Baum völlig vertrocknet ist. Und er muss es sich gefallen lassen, von Jesus eine Predigt zu hören. Eine Predigt über die Macht des Glaubens. Wieder einmal spricht Jesus davon, dass mit Glauben ohne Zweifel wahre Wunder geschehen können – selbst ein Berg würde sich ins Meer stürzen, wenn nur der Glaube da wäre.

Da frage ich mich selbst: warum geschehen so wenige Wunder? Und was wäre, wenn wirklich mehr Wunder geschehen würden? Was wäre, wenn plötzlich alles, was ich mir vorstelle, Wirklichkeit würde? Was wäre, wenn auf der Erde plötzlich Frieden einzöge? Was wäre, wenn die Vision von dem friedlichen Miteinander von Löwe und Lamm, von Schwarz und Weiß, von Einheimischen und Asylbewerbern plötzlich wahr würde?

Das wäre dann wohl der Himmel auf Erden.

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