Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes. Als nun die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, damit sie seine Früchte holten. Da nahmen die Weingärtner seine Knechte: den einen schlugen sie, den zweiten töteten sie, den dritten steinigten sie. Abermals sandte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; und sie taten mit ihnen dasselbe. Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte sich: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie zueinander: Das ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbgut an uns bringen! Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommen wird, was wird er mit diesen Weingärtnern tun? Sie antworteten ihm: Er wird den Bösen ein böses Ende bereiten und seinen Weinberg andern Weingärtnern verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben. Matthäus 21,33-40, Markus 12,1-12, Lukas 20,9-19
Das hat gesessen! Diese Geschichte hat Jesus den Schriftgelehrten erzählt. Den Rabbinern, die sich so viel auf ihre Gelehrsamkeit einbildeten. Sie hatten die Schriften studiert und wussten, was darin steht.
Und sie begriffen sofort, wie dieses Gleichnis zu verstehen war. Gott war der Hausherr, der den Weinberg – das Volk Israel – angelegt hatte und die geistliche Führung den Schriftgelehrten anvertraute. Das Volk Israel jedoch war – auch unter der Führung der Schriftgelehrten, die es besser hätten wissen sollen – von Anbeginn an immer wieder untreu geworden, hatte Gott vergessen, war anderen Göttern nachgelaufen und hatte die Götzen anderer Völker angebetet.
Viele Propheten hatten im Namen Gottes versucht Einhalt zu gebieten, die meisten wurden nicht erhört. Denken wir nur an Jeremia, der unglaubliches Leid erdulden musste, weil er die Wahrheit sagte und dem Volk „die Meinung geigte“.
Und nun war derjenige aufgetreten, der sich selbst als „Menschensohn“ bezeichnete…die Schriftgelehrten wussten genau, was das bedeutete. Dieser Jesus maßte sich an, ihr Richter zu werden. Das konnten sie nicht dulden. Jesus wusste genau, was sie dachten. Und das sagte er ihnen frei und offen ins Gesicht. Und er wusste auch, was ihm bevorstand. Er wusste, dass er als der Sohn getötet werden würde.
Ich kann ihm nur danken dafür und ihm nachfolgen.